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MIGRALTO - Integration

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«<strong>MIGRALTO</strong> – Partizipatives Modell für die aktive Bürgerschaft von älteren MigrantInnen»<br />

Es geht in keiner Weise darum, diese Feststellungen und Erkenntnisse zu beurteilen, weder in Bezug<br />

auf die befragten MigrantInnen noch in Bezug auf die SchweizerInnen. Diese Ergebnisse dürften aber<br />

eine gewisse Relevanz haben, ob, aufgrund welcher Prämissen und auch in welcher Art und Weise<br />

die älteren MigrantInnen für Partizipation im vorliegenden Sinne überzeugt werden können. Es wird<br />

davon ausgegangen, dass diese sogenannten sozio-psychologischen Faktoren eine Auswirkung auf<br />

die Haltung und Offenheit der MigrantInnen zu Beginn von Partizipationsprozessen haben können und<br />

dass es für die AkteurInnen von Schweizer Institutionen wichtig ist zu wissen, dass dies unter<br />

anderem in diesen sozio-psychologischen Faktoren begründet sein könnte.<br />

Sozialisation und historische Prägung<br />

Unter diesem Punkt sollen vor allem zwei Aspekte interpretiert werden, die nicht eigentlich<br />

Gegenstand der Befragung waren, die aber in Bezug auf das Projekt <strong>MIGRALTO</strong> dennoch eine<br />

gewisse Relevanz haben könnten.<br />

Zwei Drittel der Befragten verfügen über ein tiefes Bildungsniveau, das heisst, sie haben weder eine<br />

Lehre noch eine andere Ausbildung genossen und sind meist in der Schweiz für jene Beschäftigung<br />

angelernt worden, für welche sie angestellt wurden. Selbst die VertreterInnen der<br />

Migrantenorganisationen, die an der Fokusgruppe teilgenommen hatten, wiesen auf die Problematik<br />

des Bildungsniveaus vieler älterer MigrantInnen hin (Kapitel 5.3.2.1 – Absatz Erreichbarkeit) und dass<br />

deshalb selbst Informationen in italienischer Sprache zum Teil nicht gelesen würden. Dieser Tatsache<br />

muss bei der Planung und der Umsetzung von Partizipationsprozessen Rechnung getragen werden.<br />

Es ist ja nicht nur die unterschiedliche Muttersprache, die eine gewisse Verständigungshürde darstellt,<br />

sondern auch die verwendete Sprache in Bezug auf spezifische Themen. Dies wurde unter anderem<br />

in den Interviews deutlich, in welchen immer wieder Begriffe in anderen, einfacheren Worten erklärt<br />

werden mussten, weil die Befragten sich einfach nicht gewohnt waren, in diesen Termini zu denken<br />

(z.B. Forderung an die Gemeinde für Partizipationsprozesse). Ähnlich wird es sich möglicherweise mit<br />

spezifischen Vorgehensweisen in Partizipationsprozessen verhalten. So werden zum Beispiel in<br />

Projekten Modelle, Prozesse, Abläufe, Schnittstellen und weitere Begrifflichkeiten genutzt werden, von<br />

denen nicht ausgegangen werden kann, dass ältere MigrantInnen diese per se verstehen und damit<br />

umzugehen wissen. Adäquater Gebrauch von Sprache und Instrumenten bei der Beteiligung von<br />

älteren MigrantInnen bei Partizipationsprozessen stellt deshalb möglicherweise einen nicht zu<br />

unterschätzenden Aspekt dar.<br />

5.3.2 Ergebnisse aus der Fokusgruppe<br />

5.3.2.1 Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen aus dem transkribierten<br />

Protokoll der Fokusgruppe<br />

Die gesamte Diskussion der Fokusgruppe (5 Stunden) wurde ab Tonband wörtlich transkribiert. Die<br />

Auswertung des transkribierten Protokolls fand in verschiedenen Schritten statt: Zuerst wurde das<br />

ganze Protokoll durchgearbeitet, und es wurden alle wichtigen und inhaltsrelevanten Passagen und<br />

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