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MIGRALTO - Integration

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«<strong>MIGRALTO</strong> – Partizipatives Modell für die aktive Bürgerschaft von älteren MigrantInnen»<br />

Eine diversitätsgerechte Alterspolitik lasse sich aber nicht alleine durch Strategie, Leitbild und<br />

Finanzen umsetzen. Es benötige ebenfalls eine Haltungsänderung derjenigen, die in diesem Feld<br />

arbeiten, was meist einen längeren Prozess bedeute. Die kritische Selbstreflexion der eigenen<br />

Haltung sei dafür eine wichtige Grundlage.<br />

Nicht erwartet wurde von den ExpertInnen die Aussage der älteren MigrantInnen aus den Interviews,<br />

dass ihnen die Partizipation in der Schweiz „zu teuer“ sei. Damit sind z.B. Kurskosten gemeint, die für<br />

viele Schweizer SeniorInnen angemessen sein mögen, für viele ältere MigrantInnen, die gemäss<br />

Armutsbericht des Bundes (BSV, 2010) zu den Risikogruppen der Armutsbetroffenheit gehören,<br />

jedoch zu hoch sind und sich auf ihre Teilhabe hinderlich auswirken. Auch hohe Gebühren für die<br />

Teilnahme an Tagungen und fachlichen Veranstaltungen, an welchen über Altersfragen diskutiert und<br />

ausgetauscht wird, erschweren die Partizipation dieser Gruppe und wirken somit ausschliessend. Hier<br />

benötigt es seitens der Schweizer Organisationen/Institutionen ein entsprechendes Bewusstsein und<br />

eine flexiblere Praxis, um die Beteiligung älterer MigrantInnen trotzdem gezielt zu ermöglichen.<br />

Konsens besteht auch, dass ein wichtiger Grundpfeiler einer diversitätsgerechten Alterspolitik auf der<br />

Haltungsebene ansetzen muss, mit einer gelebten Kultur der Anerkennung von Vielfalt. In Bezug auf<br />

ältere MigrantInnen bedeutet dies die Anerkennung und Würdigung bzw. Wertschätzung ihrer<br />

Biografie als ArbeitsmigrantInnen, die für die Schweiz viel geleistet haben.<br />

Fragebereich 5)<br />

Wie denken Sie, kann konkret ein bidirektionales, wechselseitiges Partizipationsverständnis<br />

umgesetzt werden?<br />

Was muss hierzu seitens der Gemeinde und ihrer Institutionen und PartnerInnen (NGO, etc.) konkret<br />

geleistet werden und was ist seitens der Migrationsorganisationen, ihrer Kontaktpersonen sowie der<br />

älteren MigrantInnen im Allgemeinen beizutragen?<br />

Diskussionsergebnisse:<br />

Dieser Fragebereich wurde auf einer eher allgemeinen Ebene diskutiert. Die ExpertInnen sind der<br />

Ansicht, dass es ein gegenseitiges Interesse benötige für das Partizipationsverständnis der jeweils<br />

anderen. Nur auf dieser Basis könne in einem längeren Prozess eine gemeinsame<br />

Partizipationspraxis ausgehandelt werden, was die Voraussetzung für deren Gelingen sei. Im<br />

Weiteren brauche es in den Institutionen ein Umdenken bezüglich der Zielgruppe „Ältere<br />

MigrantInnen.“ Diese seien nicht einfach als DienstleistungsempfängerInnen zu verstehen, sondern<br />

als AkteurInnen, die es möglichst bereits zu Beginn eines Partizipationsprozesses einzubeziehen<br />

gelte:<br />

„Hier ist in den Institutionen wahrscheinlich ein Umdenken nötig. Da fehlt es einfach noch am<br />

Bewusstsein. Wir wollen immer etwas für die anderen machen, aber es geht eigentlich nur mit ihnen<br />

zusammen. Also, wenn wir das wirklich wollen, dann müssen wir sie eben auch fragen und<br />

miteinbeziehen und dann zusammen etwas entwickeln, eben als gleichwertige PartnerInnen. (…) Es<br />

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