MIGRALTO - Integration
MIGRALTO - Integration
MIGRALTO - Integration
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
«<strong>MIGRALTO</strong> – Partizipatives Modell für die aktive Bürgerschaft von älteren MigrantInnen»<br />
1. Situation älterer MigrantInnen in den Gemeinden/Kantonen<br />
Ältere MigrantInnen sind demografisch noch kein wichtiger Faktor und treten in der<br />
Gemeindeöffentlichkeit kaum in Erscheinung. Sie sind mehrheitlich auch noch keine KlientInnen<br />
in Alterseinrichtungen und –diensten, daher liegen auch nur wenige oder keine Daten zu dieser<br />
Zielgruppe vor. Dies wird sich in den nächsten Jahren ändern. (Konsens)<br />
Die ältere Migrationsbevölkerung bildet keine homogene Bevölkerungseinheit, sondern ist in<br />
sich sehr heterogen.<br />
Ältere MigrantInnen verfügen über viel Lebenserfahrung und somit über Ressourcen. Ihre<br />
soziale Vernetzung in Vereinen, ihre gegenseitige Unterstützung in Form des freiwilligen<br />
Engagements sowie ihre gute Selbstorganisation und –hilfe (auf Italienerinnen und<br />
SpanierInnen bezogen) fallen dabei besonders auf.<br />
Ältere MigrantInnen haben ein deutliches Informationsdefizit bezüglich ihrer Situation und ihrer<br />
Rechte nach der Pensionierung (Aufenthaltsbedingungen im Alter und Alterssicherung (AHV,<br />
EL, Pensionskasse) im Rahmen der bilateralen Verträge, etc.) Im Weiteren sind sie meist bei<br />
eintretendem Unterstützungsbedarf oder Pflegebedürftigkeit nicht über stationäre (Alters- und<br />
Pflegeheime) und ambulante (Spitex, etc.) Dienstleistungen informiert und verfügen über keine<br />
oder nur unzureichende Kenntnisse über das schweizerische Altershilfe- und pflegesystem.<br />
(Konsens)<br />
Ältere MigrantInnen aus Italien und Spanien werden stark in ihre eigenen Vereinsstrukturen<br />
integriert erlebt bzw. in ihren eigenen Familiensystemen eingebunden. (Konsens)<br />
Ältere MigrantInnen bedauerten und kritisierten, dass sie erst nach dreissig Jahren<br />
Landesanwesenheit explizit zu Informationsveranstaltungen eingeladen werden.<br />
Bedürfnisse, die bei älteren MigrantInnen festgestellt werden, sind:<br />
1. Altersgerechte, in die Alltagswelt eingebettete Deutschkurse (weitgehend Konsens)<br />
2. Muttersprachliche und niederschwellig vermittelte Information zu Fragen nach der<br />
Pensionierung (Alterssicherung (AHV, EL, Pensionskasse), Aufenthaltsrecht,<br />
Altersversorgung und –pflegemöglichkeiten, sowohl stationär als auch Zuhause)<br />
(weitgehend Konsens)<br />
3. Information über Strukturen und Möglichkeiten der Partizipation (= Voraussetzung zur<br />
aktiven Teilhabe)<br />
4. Beteiligung bei der Schaffung bedürfnisgerechter Unterbringungs- und Pflegemodelle im<br />
Alter<br />
5. Treffpunkte und Unterstützung für Aktivitäten in ihren eigenen Strukturen<br />
6. Alter sei innerhalb der Migrationsgemeinschaften selbst noch kein prioritäres Thema.<br />
2. Umgang der Gemeinde/des Kantons mit älteren MigrantInnen<br />
Das Bewusstsein, dass ältere MigrantInnen gemäss demografischer Entwicklung bald eine<br />
neue Zielgruppe der Gemeinde/des Kantons sein werden, ist am Wachsen. Die Sensibilität<br />
dafür wird spätestens dann eintreten, wenn ältere MigrantInnen zu relevanten<br />
84