MIGRALTO - Integration
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«<strong>MIGRALTO</strong> – Partizipatives Modell für die aktive Bürgerschaft von älteren MigrantInnen»<br />
Aspekte, die sich negativ auf Partizipation(schancen) auswirken (Frage u. Auswertung im<br />
Anhang F: III.28 – III.28.9)<br />
Gefragt nach den Aspekten, die sich auf die Partizipation(schancen) älterer MigrantInnen negativ<br />
auswirken, nannten beide Gruppen die zwei gleichen Aussagen am meisten: „Sprachliche<br />
Verständigungsschwierigkeiten“ und „Informationsdefizit bezüglich<br />
Partizipationsmöglichkeiten/Angebote im Alter“ mit 82% bzw. 70% (Altersbeauftragte) und mit 94%<br />
bzw. 81% (<strong>Integration</strong>sdelegierte). An dritter Stelle folgt bei den Altersbeauftragten mit 59% die<br />
„soziale Isolation“, während es bei den <strong>Integration</strong>sdelegierten mit 77% das „Dilemma bezüglich Wahl<br />
des Lebensortes nach der Pensionierung (Schweiz-Herkunftsland) ist. Letztere schätzen die „soziale<br />
Isolation“ und die „beeinträchtigte Gesundheit (physisch und/oder psychisch)“ mit je 74% an vierter<br />
Stelle gleichermassen als Aspekte ein, die sich negativ auf die Partizipation auswirken, während es<br />
bei den Altersbeauftragten mit je 56% das „geringe Bildungskapital“ sowie das „Dilemma bezüglich<br />
Wahl des Lebensortes nach der Pensionierung (Schweiz-Herkunftsland)“ sind. Letzteres wurde auch<br />
in der Fokusgruppe (Kapitel 5.2.3) festgestellt.<br />
Die am höchsten gewichteten Aspekte „Sprachliche Verständigungsschwierigkeiten“ sowie<br />
„Informationsdefizite bezüglich Partizipationsmöglichkeiten/Angebote im Alter“ entsprechen<br />
weitgehend den Befunden in der Literatur bzw. in anderen Erhebungen (vgl. z.B. Bisegger &<br />
Hungerbühler, 2008; Hungerbühler, 2010; Soom Amman & Salis Gross, 2011).<br />
Handlungsbedarf für die Partizipation älterer MigrantInnen nach Themenbereichen (Frage u.<br />
Auswertung im Anhang F: III.29 – III.29.7)<br />
Den höchsten Handlungsbedarf für die Partizipation älterer MigrantInnen sehen beide Gruppen bei<br />
der „Gesundheit, Prävention, Gesundheitsförderung“ mit 74% der Altersbeauftragten und 84% der<br />
<strong>Integration</strong>sdelegierten. Letztere werten jedoch die „Freiwilligenarbeit (Altersarbeit, Vereinsarbeit,<br />
Mitarbeit in interkulturellen und intergenerationellen Projekten)“ gleich hoch. Den zweithöchsten<br />
Handlungsbedarf sehen die Altersbeauftragten bei der „Bildung“ mit 63% und die<br />
<strong>Integration</strong>sdelegierten/Fachstellen bei der „Politik (Mitarbeit in Altersorganisationen, Quartierpolitik,<br />
Verkehrs- und Wohnbaupolitik, etc.)“ mit 74%. An dritter Stelle folgen sowohl bei den<br />
Altersbeauftragten mit 59% als auch bei den <strong>Integration</strong>sdelegierten/Fachstellen mit 68%<br />
„Bewegungsangebote“ (vgl. Ergebnisse der Fokusgruppe, Kapitel 5.2.3). Dies bestätigt wiederum<br />
Erfahrungen aus der Praxis z.B. der Pro Senectute, wonach ältere MigrantInnen wenig teilhaben an<br />
„Gesundheitsförderungs- und Präventionsangeboten“ sowie an „Bewegungsangeboten“, und hier aus<br />
Sicht der Gesundheitsbehörden sowie weiterer in der Gesundheitsförderung tätiger Akteure<br />
Handlungsbedarf besteht.<br />
Interpretation: Spannungsfeld zwischen fehlender/geringer und erwünschter Partizipation (=<br />
ältere MigrantInnen reden mit, entscheiden mit und gestalten mit)<br />
Kantone und Gemeinden verfügen mehrheitlich über keine expliziten Ziele bezüglich der <strong>Integration</strong><br />
im Sinne von Partizipation der älteren Migrationsbevölkerung. Die Partizipation dieser Zielgruppe wird<br />
- mit wenigen Ausnahmen - auch nicht speziell mit finanziellen Mitteln gefördert. Die<br />
<strong>Integration</strong>/Teilhabe von älteren MigrantInnen in den Regelstrukturen der Partizipation (Gremien für<br />
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