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MIGRALTO - Integration

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«<strong>MIGRALTO</strong> – Partizipatives Modell für die aktive Bürgerschaft von älteren MigrantInnen»<br />

Die insgesamt 22 Probanden verteilen sich geschlechtsspezifisch auf 13 Männer und 9 Frauen. Dies<br />

entspricht einem ausgewogenen Verhältnis zwischen den beiden Geschlechtern. In Bezug auf die<br />

Auswertung der Daten gilt es allerdings festzuhalten, dass diese nicht auf geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede untersucht wurden. Dafür ist einerseits die Datenmenge (n = 22) zu klein und<br />

andererseits wird eine diesbezügliche Unterscheidung für die Fragestellung der Untersuchung als<br />

zweitrangig angesehen. Ein konkreter Faktor liesse sich weiter vertiefen: Wenn es um eine „offizielle<br />

Funktion“ innerhalb einer Vereinigung oder einer Institution geht, scheinen diese deutlich häufiger von<br />

Männern übernommen zu werden als von Frauen. Inwieweit und ob sich diese Beobachtung auf die<br />

Thematik der Partizipation im Sinne der aktiven Bürgerschaft im Vergleich von Männern und Frauen<br />

auswirkt, bedarf einer weiteren Klärung.<br />

Die Altersgruppen verteilen sich über ein Spektrum von 65 (Mindestalter, das als Kriterium bei der<br />

Auswahl der Probanden festgelegt wurde) bis über 80 Jahre. Der älteste Proband war zu Zeit des<br />

Interviews 88 Jahre alt.<br />

Die Aufteilung der Probanden nach Altersgruppen zeigt sich wie folgt:<br />

65 – 69 n = 6<br />

70 – 74 n = 9<br />

75 – 79 n = 3<br />

80 – mehr n = 4<br />

Der bisherige Grad von Partizipation und Aktivität in den eigenen Strukturen und Vereinigungen ist bis<br />

etwa zum 75. Lebensjahr altersunabhängig. Das heisst, wer bis dahin aktiv war und partizipiert hatte,<br />

tat das auch bis ins höhere Alter. Ab dem 76. Lebensjahr lässt sich feststellen, dass die Äusserung, in<br />

der Zwischenzeit zu alt für eine aktive Beteiligung an der Gesellschaft zu sein, gehäuft auftritt. Man sei<br />

dann einfach zu alt, habe nicht mehr die entsprechende Energie oder möchte einfach seine Ruhe<br />

geniessen.<br />

Bei der Frage der Staatsbürgerschaft fällt auf, dass keiner der Probanden in der Schweiz eingebürgert<br />

ist. 17 Personen sind nach wie vor italienische Staatsbürger, 5 sind durch Heirat italienisch-<br />

schweizerische Doppelbürger. Der Grund dafür mag in der Tatsache liegen, dass in früheren Zeiten<br />

die Doppelbürgerschaft in Italien nicht anerkannt war und dass die ItalienerInnen der ersten<br />

Generation auf eine Einbürgerung verzichtet hatten, um die italienische Staatsbürgerschaft nicht zu<br />

verlieren. Dieser Frage wurde allerdings nicht vertieft nachgegangen.<br />

Insgesamt haben die 22 befragten Personen 1„156 Jahre in der Schweiz verbracht, das entspricht<br />

einem Durchschnitt von 52,5 Jahren pro Person. In Bezug auf die Lebenserwartung der untersuchten<br />

Kohorte entsprechen diese in der Schweiz verbrachten Lebensjahre deutlich mehr als der Hälfte eines<br />

ganzen Lebens.<br />

Was den Bildungsstand der Interviewten betrifft, zeigt sich, dass MigrantInnen der ersten Generation<br />

ein tiefes Bildungs- und Ausbildungsniveau mitbringen. In der vorliegenden Untersuchung haben die<br />

meisten keine Ausbildung oder wurden in ihrer Jugend oder im frühen Erwachsenenalter in einem<br />

Beruf angelernt. Das entspricht auch heute noch der italienischen Bildungslandschaft, welche neben<br />

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