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MIGRALTO - Integration

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«<strong>MIGRALTO</strong> – Partizipatives Modell für die aktive Bürgerschaft von älteren MigrantInnen»<br />

ihrer Überlegungen für die Rahmenbedingungen der Partizipation dieser Zielgruppe machen<br />

will.<br />

� Die Politik muss sich einem konsequenten Diskurs sowie einer entsprechenden Haltung zur<br />

Partizipationsförderung älterer MigrantInnen verschreiben. Das bedeutet, dass sie von den<br />

zuständigen AkteurInnen (vgl. Pt. c) fordert, die drei Prinzipien der aktiven Bürgerschaft<br />

„Mitsprechen, Mitwirken, Mitentscheiden“ in allen Bereichen ihrer Gemeinde aktiv umzusetzen.<br />

� Insbesondere hat sich die Politik damit auseinanderzusetzen, wie in ihrer Gemeinde eine<br />

diversitätsgerechte Alterspolitik und –arbeit lanciert, umgesetzt und evaluiert werden kann, in<br />

der MigrantInnen gleichberechtigt partizipieren. Dabei muss sie insbesondere berücksichtigen,<br />

dass sie, um das Interesse und die Mitwirkung dieser Zielgruppe zu erreichen, spezifische<br />

Bemühungen zu unternehmen und allenfalls hierfür konkrete Anreize zu schaffen hat.<br />

� Im Weiteren benötigt es seitens der Politik die nötige Sensibilität dafür, dass politische<br />

Zielvorgaben, die in Strategien, Leitbildern, etc. ihren Ausdruck finden, zwar entscheidende<br />

Rahmenbedingungen sind, dass es aber ebenfalls Aufgabe der Politik ist, für eine konsequente<br />

Umsetzung derselben in die Praxis besorgt zu sein.<br />

b. Abgrenzung zu anderen Projekten und Modellen mit partizipativem Vorgehen<br />

Nicht ganz unbegründet stellt sich hier die Frage, wozu es ein spezielles Modell für Partizipation von<br />

älteren MigrantInnen braucht. Letzteres, also warum speziell für ältere MigrantInnen wird in Kapitel 6.4<br />

erörtert werden. An dieser Stelle soll auf den ersten Teil der Frage, also wozu es ein spezielles Modell<br />

für Partizipation braucht, eingegangen werden.<br />

In der aktuellen Literatur findet man heute sehr oft die Forderung, dass Projekte und Massnahmen<br />

partizipativ gestaltet und umgesetzt werden müssten. Als Beispiel sei hier auf das Teilprojekt „Schwer<br />

erreichbare und benachteiligte Zielgruppen“ (Soom Ammann & Salis Gross, 2011) hingewiesen. Darin<br />

wird unter anderem der partizipative Ansatz für die Vorgehensweise und die Umsetzung von<br />

Massnahmen in der Präventionsarbeit im Bereich Gesundheit beschrieben. „Um Massnahmen nicht<br />

nur bedarfs-, sondern auch bedürfnisgerecht zu konzipieren, braucht es vertieftes Wissen über die<br />

Lebenswelten und über die Sinn- und Handlungssysteme der anvisierten Zielgruppen. Dazu muss auf<br />

die Sichtweisen und Meinungen der Zielgruppe selber zurückgegriffen werden. Dies erfordert<br />

partizipative Vorgehensweisen, d.h. den Einbezug von Mitgliedern der Zielgruppe oder von deren<br />

Vertreter/innen in die Projektplanung und Umsetzung.“, Soom Ammann & Salis Gross, 2011<br />

(Checkliste, Seite 2).<br />

Vereinfacht könnte man sagen, dass hier der partizipative Ansatz – im positiven Sinne – Mittel zum<br />

Zweck ist. Bei der Bedürfniserhebung und der Angebotsgestaltung soll die betroffene Zielgruppe<br />

partizipativ eingebunden werden. Es wird also von einer Partei (ein/e AnbieterIn, eine Institution, etc.)<br />

ein Thema und Projekt initiiert, bei deren Ausgestaltung sozusagen eine korrigierende und<br />

ergänzende Mitsprachemöglichkeit durch die MigrantInnen gegeben ist. Diese themenspezifische<br />

Beteiligung am Projekt wird damit zu einer „reaktiven“ Funktion der partizipativen Vorgehensweise.<br />

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