MIGRALTO - Integration
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«<strong>MIGRALTO</strong> – Partizipatives Modell für die aktive Bürgerschaft von älteren MigrantInnen»<br />
Masterarbeit bestätigt werden. Dieser Prozess wird für die konkrete Umsetzung in einem Modell<br />
<strong>MIGRALTO</strong> (vgl. Kapitel 6.3 und 6.4) anspruchsvoll sein, da unterschiedliche Verständnisse von sowie<br />
Erfahrungen und Praxen mit Partizipation aufeinander treffen werden. Wichtig ist hier der Ansatz, dass<br />
die jeweiligen Kompetenzen zum Thema Partizipation von den verschiedenen AkteurInnen<br />
gleichberechtigt eingebracht werden können, und zwar unabhängig vom real existierenden<br />
Machtgefälle zwischen den schweizerischen Institutionen/Organisationen des Altersbereichs und den<br />
älteren MigrantInnen und ihren Organisationen. Insgesamt bestätigt die Erhebung dieser Masterarbeit<br />
die Kritik aus der Forschungsliteratur (z.B. Gamboa, 2009, S. 176; Matthey & Steiner, 2009, S. 15),<br />
wonach (ältere) MigrantInnen mehrheitlich nicht als Subjekte in gleichberechtigten Positionen und mit<br />
Entscheidkompetenz an Partizipationsprozessen beteiligt sind. Zum einen tendieren schweizerische<br />
Institutionen dazu – sie innerhalb der bestehenden Machtasymmetrie in die Rolle „passiv“<br />
Teilnehmender zu verweisen oder sie allenfalls in der Phase der Umsetzung als VermittlerInnen/<br />
Schlüsselpersonen oder MultiplikatorInnen zu beteiligen. Dies jedoch häufig auf ehrenamtlicher Basis<br />
oder gegen eine vergleichsweise tiefere Entlöhnung. Zum andern zeigt aber vor allem die telefonische<br />
Nachbefragung der Altersbeauftragten und <strong>Integration</strong>sdelegierten, dass durchaus auch vereinzelte<br />
Bemühungen bestehen, ältere MigrantInnen von Beginn an in Partizipationsprozesse einzubinden. Als<br />
good practice kann hier die Handhabung in einer Region der Schweiz angeführt werden, in der die<br />
Vergabe von Projektgeldern an die Bedingung gebunden ist, ältere MigrantInnen von Beginn an<br />
gleichberechtigt und mitentscheidend in den Partizipationsprozess zu integrieren. Zudem weist der<br />
Wunsch der interviewten älteren MigrantInnen und auch der FokusgruppenvertreterInnen der<br />
italienischen Migrationsorganisationen, die SchweizerInnen mögen sich auch für ihre Netzwerke,<br />
Kompetenzen und Aktivitäten interessieren und zu ihnen kommen, in die Richtung des von Prodolliet<br />
(2009, S.59) geforderten notwendigen Paradigmenwechsels: eine <strong>Integration</strong>s- bzw. Partizipations-<br />
politik muss alle Mitglieder einer Gesellschaft gleichermassen zur Zielgruppe haben. D.h. die<br />
politische Aufforderung zur Beteiligung an gesellschaftlichen <strong>Integration</strong>s- bzw. Partizipations-<br />
prozessen darf sich nicht einseitig an die Adresse der MigrantInnen richten, sondern hat die<br />
Bevölkerung generell anzusprechen, d.h. auch die staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen und<br />
Organisationen selbst sowie alle SchweizerInnen. Sie ist kein „Einweg-Prozess“, sondern muss<br />
wechselseitig und unter Beteiligung aller AkteurInnen gestaltetet werden. (vgl. dazu das Modell<br />
<strong>MIGRALTO</strong> in Kapitel 6.3 und 6.4)<br />
Insgesamt weisen die Ergebnisse - vor allem aus der schriftlichen Befragung der Altersbeauftragten<br />
und <strong>Integration</strong>sdelegierten und der Fokusgruppe CH - auf eine Diskrepanz hin zwischen dem<br />
Bewusstsein auf einer diskursiven Ebene, dass Partizipation ein transkultureller Aushandlungsprozess<br />
ist, und der Umsetzung dieser Erkenntnis in die Praxis.<br />
Gendergerechte Partizipation<br />
Die Annahme, dass ein Modell für die aktive Bürgerschaft von älteren MigrantInnen genderspezifische<br />
Aspekte berücksichtigen sollte, kann in mehrfacher Hinsicht bestätigt werden. Der von Perrig-Chiello<br />
(2008) oft verwendete Satz „Alter ist weiblich“, trifft auch auf die Gruppe der älteren Migrantinnen zu.<br />
In der Fokusgruppe der VertreterInnen italienischer Migrantenorganisationen wurde darauf<br />
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