MIGRALTO - Integration
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Privatheit Sozialer Raum<br />
«<strong>MIGRALTO</strong> – Partizipatives Modell für aktive Bürgerschaft von älteren MigrantInnen»<br />
Soziale Interaktion<br />
14<br />
Hilfeebene und<br />
Unterstützungsbedarf<br />
Selbstbestimmung Mitbestimmung Fremdbestimmung<br />
Handlungen<br />
Orte<br />
Handlungen<br />
Orte<br />
Handlungen<br />
Im vorliegenden Kontext wird vor allem der mittlere, der soziale Raum von Bedeutung sein. Handeln<br />
und Wahrnehmung des/der älteren MigrantIn im Lebensraum Schweiz sind sozusagen das Resultat<br />
desselben, genauso wie die wahrgenommenen Handlungsspielräume. Im Sinne dieser Betrachtungs-<br />
weise wird bei der Untersuchung eine multiperspektivische Analyse vorgenommen, da offensichtlich<br />
ist, dass erst eine gemeinsam geteilte Wahrnehmung von Sozialraum und Handlungsspielraum<br />
verschiedener AkteurInnen eines Lebensraumes eine gleichwertige Partizipation ermöglicht.<br />
Sozialraum<br />
Dem Konzept des Lebensraumes ähnlich, ist jenes des Sozialraumes. Hofinger (2007) weist<br />
daraufhin, dass der Ursprung des Begriffes Sozialraum nicht ganz eindeutig sei und sowohl in der<br />
Stadtsoziologie als auch in der Pädagogik genutzt werde. Nach ihm ermöglicht das Konzept, mittels<br />
Analyse die räumliche Umgebung in Verbindung zum sozialen Handeln zu bringen. Somit wird der<br />
„Sozialraum“ nicht nur als sozialgeografisch begrenzter Raum definiert wie beispielsweise ein Stadtteil<br />
oder eine Region. Sozialraum bezieht sich ebenfalls auf einen sozial konstituierten Raum und wird<br />
Orte<br />
damit zu einem Lebensraum und sozialen Mikrokosmos, in dem sich gesellschaftliche<br />
Entwicklungsprozesse ereignen und manifestieren.<br />
Hofinger (ebenda) verweist im Weiteren darauf, dass das Konzept des Sozialraumes (und die in<br />
diesem Zusammenhang meist mitgenannte Sozialraumanalyse) in unterschiedlichen Feldern<br />
Anwendung findet, zum Beispiel in der Planung oder in der Stadtentwicklung. Jedoch auch die<br />
Gemeinwesenarbeit – ein partizipativer und prozessorientierter Ansatz der sozialen Arbeit, der darauf<br />
ausgerichtet sei, die Lebenssituation der Menschen in einem sozialen Raum in materieller und<br />
immaterieller Hinsicht zu verbessern – orientiere sich stark am Konzept des Sozialraumes.<br />
Die Autorinnen teilen die hier vorgestellte Definition des Sozialraumes, wonach dieser direkt mit dem<br />
sozialen Handeln in Verbindung steht, und der als sozialer Mikrokosmos betrachtet werden kann,<br />
welcher gesellschaftliche Entwicklungsprozesse beinhaltet. Im Hinblick auf diese Forschungsarbeit<br />
streichen die Autorinnen speziell den Aspekt der Einflussnahme auf den Sozialraum heraus.<br />
Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichen sozialen Rollen (z.B. VertreterInnen schweizerischer<br />
Institutionen oder VertreterInnen der Migrationsbevölkerung) beeinflussen den eigenen Sozialraum<br />
(z.B. im Sinne der Binnenintegration) unterschiedlich. Gleichzeitig teilen sie einen gemeinsamen<br />
Raum, etwa das gemeinsam bewohnte Quartier, in welchem sie mehr oder weniger ausgeprägt<br />
miteinander interagieren. In der vorliegenden Arbeit liegt der Fokus zudem auf dem Aspekt der