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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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582 <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Akademie unter Friedrich Wilhelm III. (1797—1812).<br />

mit seinem Bru<strong>der</strong> Alexan<strong>der</strong> hat Humboldt in dieser Angelegenlieit,<br />

die ihm sehr am Herzen lag, verhandelt. Das Landkarten -Unter-<br />

nehmen, das <strong>der</strong> Akademie in den letzten Jahren endlich etwas ein-<br />

gebracht hatte, war durch den Raub aller Kupferplatten unwie<strong>der</strong>-<br />

bringlich zerstört; Humboldt konnte nicht dazu rathen, es, wie die<br />

Akademie wünschte, wie<strong>der</strong> aufzunehmen. Er bestärkte sie aber in dem<br />

Vorhaben, den Kalen<strong>der</strong>-Vertrieb durch Verbesserung und Bereiche-<br />

und nahm auch ein von Biester aus-<br />

rung <strong>der</strong> Kalen<strong>der</strong> zu erweitern ,<br />

gearbeitetes Project entgegen, durch eine Stempelsteuer auf Zeitungen<br />

und Zeitschriften den Etat <strong>der</strong> Akademie um 5000 Thlr. zu erhöhen'.<br />

Diese Bestimmungen hatten nur einen vorläufigen Charakter.<br />

Unterdess brachte die akademische Commission das neue Statut an<br />

das Plenum (März 1 809). Es war nicht nur an sich sehr umfangreich,<br />

son<strong>der</strong>n es war auch mit umständlichen Erläuterungen aus-<br />

gestattet, welche die Motive und Specialanwendungen enthielten.<br />

Ausserdem waren ihm ein neuer Etat beigegeben — er war nicht<br />

allzu bescheiden abgefasst, sollte aber als Ideal -Etat verstanden<br />

werden — und die Instructionen für die einzelnen wissenschaft-<br />

lichen <strong>Institute</strong>. Das Ganze bildete einen kleinen Folianten. Das<br />

Statut zerfällt in 10 Abschnitte". Die Grundlage, die Alexan<strong>der</strong><br />

VON Humboldt gezeichnet hat, schimmert überall durch: von einem<br />

jährlich wechselnden Präsidenten, dem ein Vicepräsident zur Seite<br />

steht, und von vier Klassen - Secretaren soll die Akademie geleitet<br />

werden ; die Gleichheit aller Mitglie<strong>der</strong>, die allein <strong>der</strong> Würde <strong>der</strong><br />

Wissenschaft entspricht, ist durchgeführt, das oligarchische, bevormundende<br />

Directorium verschwunden. Der rein wissenschaftliche<br />

Zweck Avird scharf hervorgehoben ; auf eine eventuelle Verbindung<br />

mit einer Universität bez. einem Lehr -Institut Mird nirgendwo Rücksicht<br />

genommen. Manche Bestimmungen sind noch kleinlich und<br />

unfrei; aber im Ganzen ist es eine höchst respectable Arbeit, <strong>der</strong>en<br />

Hauptverdienst Biester — er hat sie redigirt — zukommt. Bereits<br />

wächst die ganze Organisation <strong>der</strong> Akademie, wenn auch noch<br />

nicht vollkommen , aus ihrem wissenschaftlichen Zweck hervor.<br />

Durchblättert man die zw^ei voluminösen Protokoll -Bände, so sieht<br />

^ Das \'^orste]iende theils ans dem Akademischen , theils aus dem Geheimen<br />

Staatsarchiv (März 1809 und ff. Monate); s. Gerhardt I S. 142 ff".<br />

2<br />

Abgedruckt im Urkundenband Nr. 190. Die Abschnitte sind: Zweck <strong>der</strong><br />

Akademie, Einrichtung überhaupt, Arbeiten, Mitglie<strong>der</strong>, Wissenschaftliche Beamte,<br />

Wissenschaftliche Anstalten und Sammlungen, Preisaufgaben Druck <strong>der</strong> , Schriften,<br />

Oekonomische Commission, Verhältniss gegen den Staat und den Landesherrn.

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