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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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Das Corpus Inscriptionum Graecarum. Die Aristoteles- Ausgabe. 899<br />

Im Jahre 1842 erwartete die Akademie den Index zum Aristoteles,<br />

den Vatkr in Kasan zu liefern versprochen hatte. Allein man<br />

wartete vergebens, und dann entspann sich eine Tragikomödie, die<br />

sieh Jahre lang hinzog und damit endigte, dass die Akademie auf<br />

Vater's Gehalt Beschlag legen Hess und ihr durch die russische Re-<br />

gierung die Gel<strong>der</strong> zurückgezahlt wurden ,<br />

die Vater von ihr für den<br />

Index erhalten hatte (i 847-1 849)\ Inzwischen hesehloss man, eine<br />

an<strong>der</strong>e jüngere Kraft für die Ausarbeitung des Index zu gewinnen.<br />

Brandis, <strong>der</strong> bereits 90 Bogen <strong>der</strong> Aristoteles -Schollen gedruckt<br />

hatte, aber zur Bewältigung <strong>der</strong> noch übrigen Masse einen Hülfsarbeiter<br />

wünschte, hatte bereits früher (i2.December 1845) auf Bonitz<br />

in Stettin hingewiesen. Trendelenburg '<br />

wurde beauftragt (October<br />

liehen und politischen Zustände des Ostreichs eine solche Sammlung ergeben würde.<br />

Zum Belege verwies er auf die Vita Porphyrü Gazensis (damals nur lateinisch edirt)<br />

und die des Nilus jun.; die »Vitae« seien theils zerstreut, theils bisher nur in schlech-<br />

ten lateinischen Übersetzungen bekannt, theils noch gar nicht publicirt. Er schlug<br />

A'or, nur gute und authentische Stücke in extenso zu ediren, die übrigen höchstens in<br />

Auszügen; so werde das Unternehmen nicht zu umfangreich werden; aber die Bibliotheken<br />

von Wien, Paris, Rom und Italien überhaupt seien zu durchforschen. Als<br />

Hülfsarbeiter schlug er den Dr. Hildebrand in Halle vor, <strong>der</strong> zur Zeit mit einer<br />

kritischen Ausgabe Tertullian's beschäftigt sei und demnächst eine litterarische Reise<br />

antrete; auf <strong>der</strong>selben könne er bereits das geplante Corpus in's Auge fassen, und<br />

die Akademie möge ihn daher unterstützen. Als diese nähere Auskunft verlangte,<br />

erweiterte Nean<strong>der</strong> seinen Plan zu einer »CoUectio monumentorum ad res Byzantinas<br />

pertinentium«. Die Klasse erklärte nun, sie sei im Allgemeinen geneigt, <strong>der</strong><br />

Sache näher zu treten (3. Januar 1842), wünschte aber eine noch genauere Vorbereitung<br />

des Plans, um bestimmte Directiven geben und den Umfang übersehen zu<br />

können. Das Unternelunen blieb liegen, da Hildebrand nicht die nöthige Zeit<br />

hatte, sich ihm zu widmen, und Nean<strong>der</strong> die Arbeit selbst zu leisten sich verhindei-t<br />

sah. Aber die fruchtbaren kirchenhistorischen Forschungen, die Petermann<br />

auf dem Gebiete des Armenischen, Syrischen und Samaritanischen, Schwartze auf<br />

dem des Ko|)tischen unternahm, verdanken Nean<strong>der</strong> die — Anregung. Im Januar<br />

1859 for<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Minister Bethmann- Hollweg die Akademie zu einem Gutachten<br />

auf über den Plan einer grossen Bibel- Polyglotte, den Bunsen in einer Immediat-<br />

eingabe entwickelt hatte. Bunsen verlangte je 4000 Thlr. auf sechs Jahre und ausserdem<br />

für den Di'uck <strong>der</strong> sechs in Aussicht genommenen Bände noch 1 2000 Thlr. Das<br />

Gutachten <strong>der</strong> Akademie, welches Mommsen verfasst hat, fiel ungünstig aus, da,<br />

wie er nnt guten Gi-ünden nachwies, noch umständliche ^'orarbeiten nöthig seien.<br />

»Die Akademie kann bei aller Anerkennung <strong>der</strong> für einzelne gelehrte Arbeiten gegebenen<br />

Anregung den Plan einer Tetraglotte des Alten Testamentes für eine Staatsunterstützung<br />

nicht befürworten."<br />

^ Im Jahre 1842 erwarb die Akademie auf Bekker's Voi'schlag das hand-<br />

schriftlich hinterlassene Glossarium Aristotelicum des Erlanger Philologen Kopp. Es<br />

erwies sich als eine treffliche Arbeit, konnte aber doch einen Index, wie die Akademie<br />

ihn wünschte, nicht ersetzen.<br />

^ Er war kurz vorher, nämlich am ii.^Iärz 1846. in die Akademie aufge-<br />

nommen worden.<br />

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