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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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Der König bestätigt da.s neue Statut am 24. Januar 1812. GU3<br />

Das grosse »Lehr-Institut« war eben doelj nui- ein schöner Traum<br />

gewesen o<strong>der</strong> viehnelir — es ist ein bleibendes Ideal, das nicht<br />

durcli Statutenparagraplien, son<strong>der</strong>n nur durch lebendiges Zusammen-<br />

wirken aller wissenschaftlichen und künstlerischen Kräfte des Staates<br />

annähernd erreichbar ist. In Bezug<br />

auf die Akademie <strong>der</strong> Künste<br />

heisst es, dass sie »noch weniger Berührungspunkte darbot, um<br />

mit <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften in nähere gegenseitige Ver-<br />

hältnisse gesetzt zu werden«.<br />

Die Haupteinbusse, welche die Akademie erlitt, war die Entzie-<br />

Imng <strong>der</strong> grossen wissenschaftlichen <strong>Institute</strong> (<strong>Königlich</strong>e Bibliothek,<br />

botanischer Garten, Observatorium, chemisches Laboratorium u. s.w.),<br />

die bisher unter ihrer ausschliesslichen Leitung gestanden hatten.<br />

Zwar sollte ihr das volle Benutzungsrecht verbleiben, aber man darf<br />

immerhin fragen, ob die Trennung, abgesehen von <strong>der</strong> Bibliothek,<br />

nicht übereilt gewesen ist. Doch, <strong>der</strong> neu gestifteten Universität<br />

musste die Akademie das Opfer bringen, denn <strong>der</strong> Staat war nicht<br />

reich genug, um doppelte <strong>Institute</strong> einzurichten. In beredten Worten<br />

hat aberNiEBUHR dem Departement gegenüber die Noth wendigkeit dar-<br />

gelegt, wenigstens die Summe, die für grosse wissenschaftliche Unter-<br />

suchungen <strong>der</strong> Akademie auszuwerfen sei, nicht karg zu bemessen.<br />

»Wir halten die Fähigkeit <strong>der</strong> Akademie, über einen solchen Fonds<br />

zu wissenschaftlichen Arbeiten mannigfaltiger Art zu verfügen, für<br />

die wahre Bedingung ihres ehrenvollen und nützlichen Daseins.<br />

Das Ansehen einer Akademie kann dem einzelnen Gelehrten Vieles<br />

erreichbar und zugänglich machen, was ilim sonst versagt bliebe,<br />

was aber auch so für seine Mittel zu kostbar wird. Gemeinschaft-<br />

liche Arbeiten müssen die Akademie beleben ; diese for<strong>der</strong>n aber<br />

notliwendig einen gemeinschaftlichen Fonds, denn die Akademie kann<br />

wohl die Kräfte ihrer Mitglie<strong>der</strong> in Anspruch nehmen, aber nicht<br />

Ausgaben von ihnen for<strong>der</strong>n, welche manche nicht leisten können.«<br />

Was die Bedürfnisse <strong>der</strong> neuen Zeit in Bezug auf Organisation<br />

einer Akademie for<strong>der</strong>ten, war in dem Statut vorgesehen: über-<br />

schätzt war aber das Maass von Gemeinsamkeit, welches die einzel-<br />

nen Wissenschaften noch unter einan<strong>der</strong> aufrecht zu erhalten ver-<br />

mochten, und unterschätzt war die Höhe <strong>der</strong> zur Ausführung grosser<br />

Arbeiten erfor<strong>der</strong>lichen Summen. Am 24. Januar i8i 2 bestätigte <strong>der</strong><br />

König das Statut, am 8. Februar ging es <strong>der</strong> Akademie durch den<br />

Minister von Schuckmann zu\ Sie war auf eine feste Grundlage ge-<br />

'<br />

Seit <strong>der</strong> wii-klichen Einrichtung <strong>der</strong> Akademie im Jahre 1 7 1 1 waren 1 o i Jalne<br />

verflossen. Das Jubiläum war im Jahre vorher so wenig gefeiert worden wie das

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