04.01.2013 Aufrufe

Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Raumer's Austritt ;ius <strong>der</strong> Akademie (1847). 1)39<br />

nicht warm noch kalt, und konnte Raumer niclit bewegen, seinen Ent-<br />

schluss zu än<strong>der</strong>n :<br />

Sie haben in dem Schreiben vom 5. März Ihr Amt als Secietar in<br />

die Hände <strong>der</strong> Akademie nie<strong>der</strong>gelegt. Die Akademie tlieilt Ihnen im Nach-<br />

folgenden die Gründe mit, welche sie bewegen, Ihre zunehmen.<br />

Entlassung nicht an-<br />

In einem Schreiben vom 9. Februar an den Vorsitzenden Secretar . . .<br />

hatten Sie Ihr Bedauern ausgesprochen, <strong>der</strong> Akademie unerwartet und<br />

wi<strong>der</strong> Ihren Willen Unannehmlichkeiten bereitet zu haben, und zugleich<br />

für die Art gedankt, wie sie weitere Anklagen aufgefasst, beurtheilt und<br />

zurückgewiesen habe. Sie erklärten dal^ei, dass, wenn Sie bloss Ihrem<br />

aufgeregten Gefühle gefolgt wären, Sie Ihr Amt als Seci'etar sogleich nie<strong>der</strong>-<br />

gelegt haben würden, nach i'eif lieber Ubei-legung aber dies für unpassend<br />

gehalten hätten, in Folge dessen Sie in den Sitzungen vom t8. und 25. Febi'uar<br />

Ihre Function als Secretar wie<strong>der</strong> übernahmen. In Ihrem jetzigen<br />

Schreiben erklären Sie zu unserem Bedauern, dass seitdem die Gründe<br />

Ihres Verhaltens, welches die Billigung <strong>der</strong> Akademie erfahren, durch un-<br />

erwartete , aber unabändei'liche Ereignisse ihr Gewicht verloren haben. Die<br />

Akademie hat inzwischen keine Schritte getlian, die Ihr Verhältniss zu<br />

<strong>der</strong>selben verän<strong>der</strong>n können; denn das einzige, ihr in <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />

bekannt gewoidene Ei-eigniss, die Veröffentlichung des von <strong>der</strong> Akademie<br />

unterm 4. Februar an des Königs Majestät gei'ichteten Schi-eibens, ist we<strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> Akademie noch von<br />

Akademie hat daher in ihrer<br />

einem ihrer Mitglie;dei' ausgegangen.<br />

Sitzung vom ii.d. .M. fast einstimmig<br />

Die<br />

be-<br />

schlossen, Ihre Niedei'legung des Secretariats nicht anzunehmen, son<strong>der</strong>n<br />

ersucht Sie, Ihr bisheriges Amt ferner zu verwalten. Sie glaubt, dass<br />

selbst in dem Falle, dass Sie eine an<strong>der</strong>e persönliche ^Meinung hegen, Sie<br />

dieselbe vor dem Wunsche <strong>der</strong> Akademie zurücktreten lassen werden.<br />

Es geschah, was zu erwarten stand: Raumer fühlte sich durch<br />

das Schreiben <strong>der</strong> Akademie nicht bestimmt, seine Austrittserklärung<br />

zurückzuziehen. Sein Brief vom 2 2. März zeigt übrigens, dass aucli<br />

er sich in einer ülden Lage <strong>der</strong> Öffentlichkeit gegenüber befand,<br />

die nicht begriff, wie er nach dem ominösen Entschuldigungsschreiben<br />

<strong>der</strong> Akademie länger in ihrer Mitte bleiben konnte \ Der Brief<br />

lautete :<br />

' Aus Varnhagen's Tagebuch erhält man einen Eindruck von <strong>der</strong> Stimnmng<br />

in weiten Kreisen, von ihrem Unvermögen, die Gesinnungen und die Lage <strong>der</strong><br />

Akademie zu würdigen, und <strong>der</strong> P]ntrüstung, die sich deshall) wi<strong>der</strong> sie erhoben<br />

hatte. Zum 5. März (Bd. 4 S. 36): WrrTGENsrEm äusserte gegen Varnhagen : "'leb<br />

kann gar nicht sagen, wie leid mir das thut, dass man dem Könige so zusetzt mit<br />

<strong>der</strong> RAUMER'schen Rede; man sollte gar nicht zugeben, dass das Anzüglichkeiten<br />

seien'. WrrrOENsrEiN findet. Raumer habe gute Sachen gesagt, und wenn auch<br />

nicht zierlich, so schade das nichts; <strong>der</strong> Mann dürfe doch die Überzeugung haben,<br />

dass es Pllicht sei, das Alles so herauszusagen. Unwillen iiber die neue Aufrührung<br />

<strong>der</strong> Sache im "Rheinischen Beobachter« ; Achselzucken, dass <strong>der</strong> Minister Eichhorn<br />

sich diese Zeitung zugelegt." Zum 12. jMärz {S.39): "In <strong>der</strong> Friediichstrasse Rau.mkr<br />

gesprochen: 'Na, die haben mich schön \crarbeitet'. Er hat <strong>der</strong> Akademie seinen<br />

Austritt angezeigt, diese hat ihn gebeten zu bleiben, er behnrrt aber: 'Sie würden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!