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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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566 <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Akademie unter Friedrich Wilhelm 111. (1797-1812).<br />

die Denkschrift, die den Umfang eines kleinen Buches hat, hinein.<br />

Hingeworfen, liingewühlt ist sie, ungeordnet und »in dem Tone,<br />

wie ich meine Gedanken etwa einem Freunde gäbe wie Goethe,<br />

w^enn ich ihm hätte für Jena rathen sollen, ganz ohne Schminke,<br />

dürfen uns nicht in sie<br />

wie sie aus Kopf und Herzen üiessen « . Wir<br />

versenken, da sie <strong>der</strong> neuen Universität gilt; lediglich das Verhält-<br />

niss zur Akademie darf uns hier beschäftigen. Nur einzelne ihrer<br />

Mitglie<strong>der</strong> will er mit dem Lehrinstitut verbinden ;<br />

sie sollen Honorar-<br />

Professoren werden. An eine ^vollkommene Verschmelzung bei<strong>der</strong><br />

Anstalten denkt er nicht. Die Aufmerksamkeit lenkt er vor allem<br />

auf Wilhelm von Humboldt; er hofft, dass er vielleicht anfangs,<br />

wenn auch nur zwei »Stunden, lesen werde; aber auch Johannes<br />

VON Müller zählt für ihn noch immer mit. Die neue Anstalt soll<br />

den alten Namen » Univer.sität « nicht verschmähen'. »Dass nach<br />

und nach auch einzelne tiefer gelehrte o<strong>der</strong> entdeckende Universitäts-<br />

lehrer Academiciens werden , dagegen Hesse sich wohl nichts ein-<br />

wenden, und hier wäre bloss das Exempel von Göttingen (als das<br />

einzige in Europa) zu prüfen und vielleicht zu befolgen. Denn die<br />

dort neben <strong>der</strong> Universität bestehende Societät <strong>der</strong> Wissenschaften<br />

ist dasselbige nach Haller's herrlichem Plane, als was hier die Aka-<br />

demie nach LEiBNizens war o<strong>der</strong> sein sollte. Höchst zu wünschen ist<br />

auch , dass sie Letzteres immer sein möge ,<br />

lehrte (ein Lagrange, Euler u. s. w.)<br />

da gar viele grosse Ge-<br />

nie zu lehren Lust haben o<strong>der</strong><br />

Talent und doch die Wissenschaften selbst auf's Glänzendste be-<br />

reichern und ausbilden.« Ausführlich spricht er dann von seinen<br />

eigenen Wünschen: Mitglied <strong>der</strong> Akademie mit 2500 Thlr. aus <strong>der</strong>en<br />

Fonds, nur dem »äussern Scheine nach« Professor an <strong>der</strong> Universität<br />

— also ohne Pflichten, doch wolle er tleissig lesen — »ich<br />

;<br />

kann nur dann erst mit Rath und Anschlägen behülflich sein, w^enn<br />

ich in keinem CoUegium bin , wo die plurima immer über meinen<br />

armen Kopf weggehen«. Er wollte eben kein bloss Berufener sein,<br />

son<strong>der</strong>n von vorn herein ein Auserwählter"".<br />

digen Schranken. In Wolf war ein Streben nach dem Gegentheil, ein Übermaass,<br />

oft selbst im Vortrefflichen, daher bisweilen eine ebenso göttliche Vermessenheit.<br />

Sehr schön war in Wolf die i-eine und ungeheuchelte Verehrung Goethe's: dieser<br />

war dagegen, beson<strong>der</strong>s zuletzt, wahrhaft ungerecht gegen ihn und erkannte lange<br />

nicht seinen, auch abgesehen von aller Gelehrsamkeit, wahrhaft grossen und viel-<br />

uinfassenden Geist«.<br />

^ Beson<strong>der</strong>s Alexan<strong>der</strong> von Humboldi' war bei Wolf für ihn eingetreten.<br />

2 Körte (F.A.Wolf, 2. Theil S. 60 ff.) theilt im Auszug einen Reorganisationsentwurf<br />

für die Akademie mit, den Wolf fast gleichzeitig mit dem Universitäts-

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