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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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5B6 <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Akademie unter Friedrich Wilhelm III. (1797 — 18r2).<br />

die Akademie nach kurzem Aufenthalt in Berlin verdankt, bleibt<br />

dunkel. Er arrangirte Festspiele für die jungen königliehen Prinzen<br />

und scheint sich für preussische <strong>Geschichte</strong> interessirt zu haben ;<br />

wenigstens sandte er von Paris im November 1803 dem Könige<br />

ein Memoire ein zur Gründung eines Museums <strong>der</strong> preussischen<br />

Alterthümer\<br />

Im Jahre 1804 konnte man an die Aufnahme neuer ordentlicher<br />

Mitglie<strong>der</strong> denken; denn von den 41 Mitglie<strong>der</strong>n des Jahres<br />

1798" waren bis zum Anfang des Jahres 1804 zwölf gestorben",<br />

und DE GoYON und de Boufflers waren nach Paris gegangen. Der<br />

Charakter <strong>der</strong> Akademie war dadurch wesentlich verän<strong>der</strong>t, und<br />

die Staatsregierung selbst (vor allem <strong>der</strong> einsichtige Geh. Kabinets-<br />

rath VON Beyme, aber auch Hardenberg) erkannte, dass eine Auf-<br />

frischung nöthig sei. Sie ergriff die Initiative und hat gleichzeitig<br />

mit vier Männern verhandelt, <strong>der</strong>en Auswahl ihrem Scharfblick die<br />

höchste Ehre macht, nämlich mit Thaer, Tralles, ScmLLER und<br />

Johannes von Müller^. Thaer wurde durch königliches Beeret am<br />

19. März als Geheimrath und Mitglied <strong>der</strong> physikalischen Klasse<br />

Mitglied<br />

' Geheimes Staatsarchiv, 16. November 1803, unterzeichnet: »A.von Kotzebue,<br />

<strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften«.<br />

^ Siehe oben S. 525, dazu waren Gruson, Borgstede, Biester und Hufe-<br />

land getreten.<br />

^ Im Jahre 1798 starb Ramler, 1800 Moennich, Woellner, Meierotto.<br />

Selle und RoLOFF, 1801 Mayer und von Burgsdorff , 1802 Moulines und Engel,<br />

1803<br />

d'Anieres und Gedike.<br />

* Nimmt man hinzu, dass Beyme Fichte für die Akademie zu gewinnen<br />

wünschte (s. unten) und damals schon auf den zurückkehrenden Alexan<strong>der</strong> von<br />

Humboldt für Berlin rechnete — über ein Gerücht, er werde Präsident <strong>der</strong> Akademie<br />

werden, s. Bruhns, Alexan<strong>der</strong> von Humboldt Bd. I S. — 225 , so staunt<br />

man über sein ausgezeichnetes Urtheil. Mit Recht sagt Köpke (S. 31): "Es be-<br />

zeichnet den Aufschwung <strong>der</strong> Dinge, dass <strong>der</strong> Wunsch entstand, den ersten deut-<br />

schen Philosophen, den ersten Dichter, den ersten Geschichtsschreiber, den ersten<br />

Naturforscher (— man darf hinzufügen, den ersten Oekonomen; den ersten Diäte-<br />

dauernd an Berlin zu fesseln«. Dass damals<br />

tiker besass man seit drei Jahren —)<br />

sogar an Goeihe gedacht worden ist, darüber s. unten. Lagarde's Charakteristik<br />

Beyme's (Über einige Berliner Theologen. 1890. 8. 50): -ein sehr bie<strong>der</strong>er, sehr<br />

llacher und ziemlich langweiliger Mann«, ist ganz ungerecht. Bemerkt sei noch,<br />

dass Alexan<strong>der</strong> von Humboldt gleich nach seiner Rückkehr aus Amerika von<br />

Paris aus (1804) die Akademie auf Gauss aufmerksam gemacht hat. Dem Könige<br />

antwortete er auf die Auffor<strong>der</strong>ung, in die Akademie »wirksam einzutreten«, »seine<br />

Erscheinung würde sehr unbedeutsam sein, aber ein Mann könne <strong>der</strong> Akademie<br />

den Glanz wie<strong>der</strong>geben, er heisse Karl Friedrich Gauss«. Es kam nicht zur Be-<br />

rufung, und auch später misslang sie immer wie<strong>der</strong> (s. unten).<br />

•-<br />

Entschlussunfähig-<br />

keit charakterisirt deutsche Ministerien«, schrieb Humboldt unwillig (s. Bruhns,<br />

Alexan<strong>der</strong> von Humboldt, Bd. II S. 171).

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