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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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798 Die Akademiker im Zeitalter Friedrich Wilhelm's IIT.<br />

zugänglicher Probleme <strong>der</strong> Arithmetik mit Noth wendigkeit ergehen<br />

muss. Diese DiRiCHLEx'schen Methoden sind für die Zahlentheorie<br />

in ähnlicher Weise Epoche machend wie die DESCARXEs'schen An-<br />

wendungen <strong>der</strong> Analysis für die Cxeometrie; sie würden auch, ebenso<br />

wie die analytische Geometrie, als Schöpfung emer neuen mathe-<br />

matischen Disciplin anerkannt werden müssen, wenn sie sich nicht<br />

bloss auf gewisse Gattungen, son<strong>der</strong>n auf alle Probleme <strong>der</strong> Zahlen-<br />

theorie gleichmässig erstreckten. Unter den Sätzen, die er gefunden<br />

hat, ist namentlich seine Bestimmung des Grenzwerthes einer allgemeinen<br />

Reihe von Potenzen positiver, abnehmen<strong>der</strong> Grössen, <strong>der</strong>en<br />

gemeinschaftlicher Exponent sich <strong>der</strong> Grenze Eins nähert, fu'uer<br />

die Bestimmung <strong>der</strong> Klassenzahl <strong>der</strong> quadratischen Formen für eine<br />

jede gegebene Determinante hervorzuheben. Ausserdem hat er nach<br />

ähnlichen Principien wie für die arithmetische Reihe auch für die<br />

quadratischen F'ormen den Satz bewiesen , dass durch jede Form,<br />

<strong>der</strong>en drei Coefficienten keinen gemeinschaftlichen Factor haben,<br />

unendlich viele Primzahlen dargestellt werden. Endlich sind hier<br />

noch die neuen Resultate zu erwähnen , welche Dirichlet aus <strong>der</strong><br />

Anwendung seiner Methode auf die Bestimmung <strong>der</strong> mittleren Wc^'the<br />

o<strong>der</strong> asymptotischen Gesetze für die in <strong>der</strong> Zahlentheorie überall<br />

auftretenden, scheinbar ganz regellos fortschreitenden ganzzahligen<br />

Functionen gewonnen hat. Die Vorlesungen über Zahlentheorie,<br />

welche er auf den deutschen Universitäten zuerst eingeführt hat,<br />

veranlassten ihn auch, auf die mehr elementaren Tlieile dieser Dis-<br />

ciplin und namentlich auf die Vereinfachung<br />

<strong>der</strong> GAUssischen Metho-<br />

den und Beweise einen beson<strong>der</strong>en Fleiss zu verwenden. Bei seinen<br />

Untersuchungen über die Theorie <strong>der</strong> nach den umgekehrten Quadraten<br />

<strong>der</strong> Entfernung wirkenden Kräfte, über welche er auch be-<br />

son<strong>der</strong>e Vorlesungen an <strong>der</strong> Universität hielt, führte er eine neue Art<br />

<strong>der</strong> Definition analytischer Functionen mittelst Continuitäts-Bedin-<br />

gungen durch , die später durch seinen Nachfolger Riemann in Göt-<br />

tingen zu einem eigenen Principe <strong>der</strong> Analysis erhoben wurde. In<br />

seinen Untersuchungen endlich über die Bewegung <strong>der</strong> Flüssigkeiten<br />

hat er das erste Beispiel einer wirklich ausgeführten Integration<br />

<strong>der</strong> allgemeinen Differentialgleichungen <strong>der</strong> Hydrodynamik gegeben.<br />

Merkwürdig ist, dass Dirichlet in seinen Arbeiten die Wege<br />

seines mit ihm eng verbundenen Collegen und Freundes Jacobi,<br />

unbedeutende Ausnahmen abgerechnet, niemals gekreuzt hat, ob-<br />

gleich ihre Schriften vielfach dieselben beson<strong>der</strong>en Fächer betreffen.<br />

Die speciellen Gegenstände ihrer Forschungen waren durchaus ver-

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