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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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Mineralogen: Weiss, Karsten. 81/<br />

gewonnen und die verschiedenen Symmetriegesetze abgeleitet werden<br />

konnten \<br />

Karsten"^, mit Weiss nahe verlmnden —- in den Jahren 1805<br />

bis 1810 hatten sie zusammen die deutsche Ausgabe von Hauy's<br />

grosser Mineralogie besorgt — liatte sicli zunächst mit dem Hütten-<br />

,<br />

wesen eingehend beschäftigt und auf Grund seiner Arbeit »Über<br />

den Unterschied des Stabeisens, des Roheisens und des Stahls und<br />

über die Erzeugung des Roheisens in den Hochöfen« eine Staats-<br />

anstellurig im Bergwesen erhalten. Er stieg schnell bis zum Oberhüttenrath<br />

und wurde mit wichtigen ministeriellen Aufträgen 1)0-<br />

traut. Im Jahre 18 16 erschien sein als epochemachend bezeichnetes<br />

Werii »Handbuch <strong>der</strong> Eisenhüttenkunde«, in welchem zum ersten<br />

Mal die praktischen Erfahrungen in diesem Fache auf feste wissen-<br />

schaftliche Grundlage zurückgeführt wurden. Diesem folgte bereits<br />

im nächsten Jahre sein später in ein fünfbändiges Werk verwan-<br />

delter »Grundriss <strong>der</strong> Metallurgie und <strong>der</strong> metallurgischen Hütten-<br />

kunde«, welcher ebenfalls den wissenschaftlichen Unterbau für die<br />

praktischen Bethätigungen enthält. Im Jahre 18 18 begründete er<br />

das »Archiv für Bergbau und Hüttenkunde«, das bereits in den<br />

Jahren 181 8-1 831 von hoher Bedeutung für die Verbindung von<br />

Wissenschaft und Industrie wurde, in seiner neuen Folge aber als<br />

»Archiv für Mineralogie, Geognosie. Bergbau und Hüttenkunde«<br />

(1829 — 1854)<br />

als »eine höchste Zierde <strong>der</strong> deutsclien Litteratur in<br />

diesem Fache« gilt. In den Schriften <strong>der</strong> Akademie, die er durch<br />

21 Abhandlungen bereichert hat, hat er beson<strong>der</strong>s mineralogischchemische<br />

Probleme behandelt. In seiner im Jahre 1843 erschienenen<br />

»Philosophie <strong>der</strong> Chemie« bekennt er sich als Kantianer und<br />

Dynamiker und polemisirt gegen eine realistische Vorstellung <strong>der</strong><br />

Atome. Nach dem Jahre 1848 wurde <strong>der</strong> »wahrhaft liberale, ernst-<br />

sittliche Mann« <strong>der</strong> Regierung unbequem; zurückgesetzt, nahm er<br />

1850 seinen Abschied, <strong>der</strong> ihm »in einer nahe an Ungnade grenzenden<br />

Form« ertheilt wurde. Für die Akademie ist er bis zuletzt<br />

'<br />

Siehe von Gümbel in <strong>der</strong> Allgemeinen Deutschen Biographie Bd. 41 S. 559 f.<br />

In den »Tag- und Jahresheften« (Werke, HempeFsche Ausgabe Bd. 27 S.243, zum<br />

Jahre 18 18, Karlsbad) schreibt Goethe: »So wurden mir auch sehr belehrende<br />

krystallographische Unterhaltungen mit Prof. Weiss. Er hatte einige krystallisirte<br />

Diamanten bei sich, <strong>der</strong>en Entwicklungsfolge er nach einer höheren Einsicht mich<br />

gewahr werden Hess«. Vergl. über Weiss auch die Denkrede von C F. Pii.<br />

VON Martius, gehalten in <strong>der</strong> <strong>Königlich</strong> Bayerischen Akademie 1856 (23. No-<br />

vember).<br />

^ Siehe von Gümbel in <strong>der</strong> Allgemeinen Deutschen Biographie Bd. 15 S.427 fl".<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Akademie. I. j2

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