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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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720 Gescliiclite <strong>der</strong> Akademie unter Friedrich "Wilhelm 111. (IS] 2 — 1840).<br />

rung <strong>der</strong> Akademie; doch war er als Rechner geschätzt und hat<br />

sich auch durch scharfe Bestimmung <strong>der</strong> Schallgeschwindigkeit und<br />

durch die Ermittelung des genauen Datums gewisser Sonnen- und<br />

Mondverfinsterungen, welche in <strong>der</strong> historischen Chronologie eine<br />

Rolle spielen, verdient gemacht \ Der eigentliche Gewinn bei diesen<br />

Wahlen lag in Encke's Berufung"'. Da man auf Bessel verzichten<br />

musste, so war <strong>der</strong> Astronom vom Seeberge, <strong>der</strong> sich durch seine<br />

Bestimmung des Kometen von 1 805 bereits einen europäischen Ruf<br />

erworben hatte, die glücklichste Wahl. Vierzig Jahre hat Encke<br />

<strong>der</strong> x\kademie angehört und die Astronomie in Berlin wie<strong>der</strong> zur<br />

Blüthe gebracht. Er wurde noch im Jahre 1825 zum Secretar <strong>der</strong><br />

mathematischen Klasse erwählt und hat in dieser Stellung bis zum<br />

Ende des Jahres 1863 auch <strong>der</strong> Gesammt-Akademie die erspriesslich-<br />

sten Dienste geleistet.<br />

Eine grosse astronomische Aufgabe wartete Encke's in Berlin<br />

bereits. In den «Abhandlungen« 1824 S. Ulf. liest man: »Das aus-<br />

wärtige Mitglied Hr. Bessel in Königsberg^ brachte bei <strong>der</strong> Akademie<br />

die Herausgabe neuer, möglichst vollständiger Himmelskarten<br />

in Vorschlagt, die, während sie das treueste Bild des Himmels bis<br />

zu <strong>der</strong> Grenze, die unsere jetzigen Fernröhre erlauben, darstellten,<br />

zugleich die Grundlage zur möglichst genauen Beobachtung <strong>der</strong> etwa<br />

^ Er war bereits im Jahre 18 10 zmn ordentlichen Mitglied <strong>der</strong> Akademie<br />

erwählt worden (s. oben S. 592), hatte aber die Stelle nicht angetreten, son<strong>der</strong>n war<br />

nach Ostfriesland als Rentmeister einer Domäne gegangen, später war er Lelirer<br />

in Emden. Jetzt siedelte er nach Berlin als Professor <strong>der</strong> Universität (1824) über<br />

imd wm-de auf's Neue in die Akademie gewählt. Zahlreiche Forschungsreisende,<br />

vor allem Alexan<strong>der</strong> von Humboldt, sandten ihm ihre astronomischen , hypsometrischen<br />

und meteorologischen Beobachtungen zur Berechnung. Siehe Günther in<br />

<strong>der</strong> Allgemeinen Deutschen Biographie Bd. 24 S.344.<br />

^ BoDE trat nun zurück und überliess Encke die Sternwarte; bald darauf<br />

starb er (23. November 1826). Bereits im Jahre 1828 wurde auf Alexan<strong>der</strong> von<br />

Humboldt's Veranlassung ein grosser Refractor (Fraunhofer) angeschafft und ein<br />

neuer Meridiankreis bestellt. Der Grundstein <strong>der</strong> neuen Sternwarte ist 1832 gelegt<br />

worden. Unter Encke's Leitung und nach seinen Anweisungen wurde sie (im Süden<br />

<strong>der</strong> Stadt) gebaut und 1835 vollendet. Sie hat den meisten neueren Sternwarten<br />

zum Muster gedient. Die alte in <strong>der</strong> Dorotheenstrasse ging nun ein; ihre Räume<br />

dienen jetzt als ]Magazin <strong>der</strong> Akademie.<br />

^ Er war es schon im Jahre 181 2 geworden (s. oben S. 653).<br />

* Brief Bessel's an Bode vom 18, August 1824; er sagt, dass er selbst an-<br />

gefangen habe, eine Specialkarte für eine besondei's sternreiche Gegend des Himmels<br />

zu entwerfen; es sei ihm aber unmöglich, mehr als ein Blatt zu liefern; er<br />

fragt daher an, ob nicht die Akademie durch eine ausgesetzte<br />

ahmung<br />

Prämie zur Nach-<br />

anreizen wolle, er würde in diesem Fall seine Karte als Probeblatt einsenden.<br />

Nachdem die Klasse sich geneigt gezeigt hatte, auf den Vorschlag einzu-<br />

gehen, legte ihr Bessel (4. November 1824) einen ausführlichen Plan vor.

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