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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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956 Die Akademie Friedrich Wilhelm's IV. (1840-1859).<br />

Humboldt Jahre lang die Aufhalime Buschmann's betrieben, die Ver-<br />

dienste in's Feld führend, die sich dieser um den sprachwissenschaftlichen<br />

Nachlass Wilhelm VON Humboldt's erworben hatte^ Aber Bopp<br />

und An<strong>der</strong>e hatten die ernstesten Bedenken": sie fanden Buschmann's<br />

Arbeitsweise bei aller Anerkennung seiner Kenntnisse — namentlich<br />

auf dem Gebiete <strong>der</strong> amerikanischen Sprachen — nicht methodisch.<br />

Schliesslich Hessen sie sich aber doch von Humboldt überreden und<br />

gaben Buschmann ihre Stimme.<br />

In seiner Rede am LEiBNiz-Tag 1852 konnte Trendelenbukg auf<br />

ein bedeutendes Geschenk hinweisen, welches die Akademie aus Frank-<br />

reich erhalten hattet Ihr correspondirendes Mitglied Bartholmess<br />

hatte in zwei Bänden (1850. 1851) eine »Histoire philosophique de<br />

TAcademie de Prusse depuis Leibniz jusqu'a Schelling, particulierement<br />

sous Fre<strong>der</strong>ic le Grand« erscheinen lassen und dem Könige gewidmet<br />

(s. oben S. 447). Das Lob, welches Trendelenburg diesem<br />

Werke gespendet hat: «gelehrt in <strong>der</strong> Forschung, einsichtig in <strong>der</strong><br />

Auffassung, lebendig im Ausdruck, auf dem Grunde des Ganzen und<br />

Allgemeinen eine wesentliche Richtung unserer Akademie geschichtlich<br />

darstellend«, ist vollberechtigt. Der aus dem Elsass stammende<br />

Verfasser, deutsche und französische Art, wie sie sich einst in <strong>der</strong><br />

Akademie durchdrungen hatten, verständnissvoll würdigend, hat<br />

hier eine geschichtliche Darstellung geliefert, die in ihren Grenzen<br />

unübertrefflich ist. Schon vor ihm hatten die französischen Histo-<br />

riker <strong>der</strong> Pliilosophie auf die philosophische Bewegung innerhalb<br />

<strong>der</strong> Berliner Akademie des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts aufmerksnm gemacht,<br />

die Deutschen beschämend, die an ihr vorübergegangen waren.<br />

Villemain hatte in seiner französischen Litteraturgeschichte des<br />

1 8. Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>der</strong> Berliner Akademie einen Abschnitt gewidmet,<br />

Cousin von ihr in seiner <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> neueren Philosophie (18 16.<br />

18 17) gehandelt und die Berliner Schule, wie er sie nennt, unter<br />

Merian's Führung mit <strong>der</strong> schottischen unter Thomas Reid zusammen-<br />

gestellt (sofern sie Beide die skeptischen Consequenzen des Empirismus<br />

und namentlich Hume's Auffassung des Ich und <strong>der</strong> Welt als<br />

'<br />

»Die Akademieen sind freilich eben nicht sentimental" — musste er resignirt<br />

in einem Brief an Böckh ausrufen.<br />

^ «Bopp ist Bcscumann's intimer Feind,« schreibt Humboldt an Böckh; ..nicht<br />

weil er die Gi'ündlichkeit seiner vielumfassenden Sprachkenntniss angreift, son<strong>der</strong>n<br />

aus weitgetriebenen Fusionstheorieen, nach denen Zend und Sanskrit eine Art ada-<br />

niitische Paradiessprache werden und Alleinherrschaft wie einst die aramäische<br />

Tyrannin ausüben."<br />

^ Monatsberichte 1852 S. 394 ff.

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