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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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M()MMsr:N's Rede am Königstage 18SU. 1011<br />

dürfen wir nicht wie<strong>der</strong>lioleii' : die Hauptpunkte werden im folgenden<br />

Capitel mitgetlieilt werden, aber die Schlussworte sollen hier<br />

eine Stelle finden:<br />

Dieser unvollständige und unvollkommene Abriss dessen, was die<br />

Akademie unter <strong>der</strong> Regierung Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm unternonunen<br />

und grossentheils ausgeführt hat, ist unser heutiger Festgruss.<br />

Wir vergleichen nicht, was in an<strong>der</strong>en Nationen auf dem gleichen Wege<br />

geschaifen worden ist, und fragen nicht, wie <strong>der</strong> Unterschied <strong>der</strong> Civilisationsentwickelung<br />

und des nationalen Reichthums in diesem stolzen Wettkampf<br />

<strong>der</strong> Völker 7,um Ausdruck gelangt. Das aber dürfen wir sagen,<br />

dass wir gewissenhaft bemüht gewesen sind, mit den uns anvertrauten<br />

reichen Mitteln alles wissenschaftliche Streben zu för<strong>der</strong>n, ohne Unterschied<br />

des Kreises und ohne Ansehen <strong>der</strong> Person. Gewiss verkennen und<br />

vergessen wir nicht, dass nicht alle jene Früchte gereift sind. Auch uns<br />

ist es nicht ersj)art geblieben, bald unter Dornen zu säen, bald fröhlich<br />

keimende Saat durch Schicksalsschläge vernichtet zu sehen. Die Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Akademie bringt es mit sich, dass sie oft gewagte Unternehmungen<br />

beginnen muss, und <strong>der</strong> Einsatz auch Avohl verloren geht. Aber sie bringt<br />

auch mit sich, dass manches gesäete Korn hun<strong>der</strong>tfältige Frucht trägt.<br />

Wir nehmen das eine mit dem an<strong>der</strong>n hin und hotfen, dass unsere Wirksamkeit<br />

auch ausserhalb <strong>der</strong> Akademie in dieser ausgleichenden Weise<br />

beurtheilt werden wird. Wir brauchen Geduld, nicht bloss weil Manches<br />

fehlschlägt, son<strong>der</strong>n mehr noch, weil unsre Früchte, wie es nun einmal<br />

bei diesen Verhältnissen und diesen Personen nicht an<strong>der</strong>s sein kann, im<br />

besten Falle langsam reifen. Wir finden aber auch diese Billigkeit und<br />

diese Geduld; und ^^•er immer mit <strong>der</strong> Leitung akademischer Ai'beiten<br />

beauftragt worden ist, wird sich bekennen zu <strong>der</strong> tiefen und ernsten Empfindung<br />

des Dankes gegen den Staat, <strong>der</strong> uns die Pflege dei- Wissenschaft<br />

anvertraut, gegen den Kaiser, für den zu arbeiten wir stolz sind.<br />

Auch wir sind seine Beauftragten, und wir ehren ihn heute, indem wir<br />

zusammenfassend aussprechen, was in den zwanzig gesegneten Jahren<br />

seiner Regierung die Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften gethan o<strong>der</strong> veran-<br />

lasst hat.<br />

Bereits im Jahre 1878 hatte sich die Akademie auf das bevorstehende<br />

Luther-Jubiläum in ihrer Weise gerüstet, indem sie die Preis-<br />

aufgabe (Charlotten -Stiftung) gestellt hatte: »Es sind die Grundsätze<br />

darzulegen, nach welchen eine neue kritische Textausgabe <strong>der</strong> ältesten<br />

etwa bis zum Jahre 152 1 erschienenen deutschen Schriften<br />

Luther's herzustellen sein wird«. Die Aufgabe zielte, wie es im<br />

»Monatsbericht« 1880 S. 637 heisst, »auf den Anfang einer neuen<br />

würdigen Gesammtausgabe <strong>der</strong> Werke Luther's, wenigstens seiner<br />

deutschen Schriften, an die <strong>der</strong> heranrückende vierte Säculartag<br />

seiner Geburt mahnt«. Der Preis wurde im Jahre 1880 Hrn. E. Henrici<br />

^ Sie schliesst sich <strong>der</strong> Übersicht an, die Trendelenburg in Bezug auf die<br />

Arbeiten <strong>der</strong> Akademie unter Friedrich Wilhelm IV. gegeben hat (s. oben S. 894<br />

und Urkundenband Nr. 211).<br />

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