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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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^46 Die Akademie Friedrich Wilhelm's IV. (1840-1859).<br />

gegen<br />

so reiben sie solche mit Salz und Essig. Aber wir sind Gottlob noch nicht<br />

so unglücklich, und unser Kleinod ist noch nicht verloren; unsre Krone<br />

ist von uns noch nicht genommen und unsre Wolfalirt steht in unsern<br />

Händen.' Möge sich LEiBNizens Wort heute an uns Deutschen bewähren,<br />

wenn er weiter sagt, dass es in unserer — <strong>der</strong> Deutschen — Macht sei,<br />

glückselig zu sein."<br />

Schärfer richtete sich Encke in <strong>der</strong> Festrede am 19. October<br />

die Revolution^:<br />

'•Er erinnerte" — heisst es im Referate über seine Rede — »an<br />

den vor 200 Jahren geschlossenen westfälischen Frieden, <strong>der</strong> die dunkelste<br />

Periode <strong>der</strong> neuei-n deutschen <strong>Geschichte</strong> beendigt habe, während wir jetzt<br />

an dem Anfange einer neuen ständen , welche durch den Missbrauch <strong>der</strong><br />

Rede und die daraus hervorgegangenen neuesten Gräuel uns mit ähnlichen<br />

Zerwürfnissen bedrohe. Im deutschen Sinne sei vorzüglich zu beklagen,<br />

dass <strong>der</strong> Anstoss <strong>der</strong> Bewegung von Aussen gekonunen, und dass noch<br />

immer mit den Waffen <strong>der</strong> Unwahrheit gegen die frühere Verwaltung ge-<br />

kämpft werde. Vielmehr beruhe die Hoffnung auf eine glückliche Durchführung<br />

<strong>der</strong> eingeleiteten Reformen für Preussen wesentlich auf dem trefflichen<br />

Kern, den die frühere Verwaltung gebildet, wesshalb die Ver-<br />

knüpfung <strong>der</strong> Vergangenheit mit <strong>der</strong> Zukunft die Hauptaufgabe Preussens<br />

sei. Das natüi-liche Band zwischen beiden bilde die Macht <strong>der</strong> Krone,<br />

an welche sich alle früheren geschichtlichen Erinnerungen anschlössen,<br />

während sie als das nicht wechselnde Element <strong>der</strong> künftigen Staats-Verfassung,<br />

in Verbindung mit <strong>der</strong> immer von Zeit zu Zeit sich erneuernden<br />

Volksvertretung, die Zukunft Preussens sicherstelle. Die neue Zeit füge<br />

desshalb zu den Gefühlen, mit welchen wir früher diese Feier begangen<br />

hätten, noch<br />

Wünsche für<br />

eine hochwichtige Betrachtung hinzu und for<strong>der</strong>e auf, die<br />

die Erhaltung Sr. Majestät des Königs und des <strong>Königlich</strong>en<br />

Hauses in erhöhter Weise kundzugeben.«<br />

Man kann <strong>der</strong> Akademie nicht vorwerfen, dass sie es unver-<br />

sucht gelassen habe, die herrschende Missstimmung gegen sie zu<br />

überwinden und eine Verständigung herbeizuführen. Ihre drei vor-<br />

züglichsten Redner, Böckh, Trendelenburg und Jakob Grimm, unternahmen<br />

es im Jahre 1849, in eingehenden Ausführungen die öffentliche<br />

Meinung aufzuklären und durch Darlegung des Zwecks und<br />

<strong>der</strong> Aufgabe <strong>der</strong> Akademie die Ungunst und die thörichten Forde-<br />

rungen des »Zeitgeistes« zu besiegen.<br />

In seiner Rede auf Friedrich den Grossen , mit beson<strong>der</strong>er Be-<br />

ziehung auf die Ausübung <strong>der</strong> unumschränkten Gewalt", erklärte<br />

Böckh: »Heute sagt man, ob die Akademie Friedrich's Ehrentag<br />

begeht o<strong>der</strong> nicht, ist sehr gleichgültig; denn erstlich war Friedrich<br />

ein Tyrann, zweitens sind die Akademieen nur Stiftungen <strong>der</strong><br />

Fürsten und Anhängsel <strong>der</strong> Höfe, stehen nicht auf <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong><br />

^ Monatsberichte 1848 S. 348 f. Die Rede ist nur im Auszug mitgetheilt.<br />

2 A. a. 0. 1849 S. 18 ff. (25. Januar 1849).

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