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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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Petermanx. Homeyer. Lepsius, 951<br />

Den glänzendsten Zu^v•achs erhielt die Akademie aber damals<br />

durch den Eintritt von Lepsius (geb. 23. Deeember 18 10 zu Naum-<br />

burg, gest. 10. Juli 1884)'. Als er aufgenommen wurde, hatte er<br />

bereits die ägyptische Alterthumskunde in Deutschland und seinen<br />

eigenen Ruhm begründet durch die grosse wissenschaftliche Reise<br />

nach Aegypten (September 1842 bis October 1845)"". An Bedeutung<br />

kann diese Exjjedition nur mit <strong>der</strong> von Humboldt nach Südamerika<br />

verglichen werden ; in dem einzigartigen Werth , <strong>der</strong> ihren Ergebnissen<br />

für den Aufbau einer ganzen Wissenschaft zukommt, hat<br />

sie sie noch übertroffen. Der Fleiss, die Umsicht, <strong>der</strong> sichere<br />

Scharfblick, mit welchen Lepsius von Alexandria bis Chartum die<br />

Reste des höheren und höchsten Alterthums aufgenommen, geschichtlich<br />

und antiquarisch untersucht, abgeklatscht o<strong>der</strong> copirt hat, sind<br />

unvergleichlich gewesen. Als er im Januar 1846 nach Berlin zurück-<br />

kehrte, brachte er ein Material nach Hause, an dem nicht nur er<br />

selbst 35 Jahre arbeiten konnte und gearbeitet hat, son<strong>der</strong>n das noch<br />

gegenwärtig die Fundgrube für die von ihm in's Leben gerufene<br />

Forschung ist. Das Berliner Aegyptische Museum und die im Jahre<br />

1859 in 12 Bänden grössten Folioformats (mit 894 Tafeln) vollendeten<br />

«Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien« sind die bedeu-<br />

tendsten Früchte seines Schaffens. In ihnen hat er das Versprechen<br />

eingelöst, das er bei seinem Eintritt in die Akademie gegeben hat^:<br />

' Siehe die Gedächtnissrede von Dillmann (Abhandlungen 1885 S. 3ff.), dazu<br />

EiJERS, Richard Lepsius. 1885.<br />

2 Zum Leiter <strong>der</strong> Expedition Avurde er bestellt, weil er sich durch sprachwissenschaftliche<br />

und archäologische Untersuchungen ("Paläographie als Mittel für<br />

S|)i'achforschung>c 1834, Ȇber die Anordnung und Verwandtschaft des Semitischen,<br />

Lidischen, Aethiopischen, Altpersischen und Altägyptischen Alphabets«, »Über den<br />

Ursprung und die Verwandtschaft <strong>der</strong> Zahlwörter in <strong>der</strong> . Lidogennanischen Semitischen<br />

und <strong>der</strong> Koptischen Sprache« 1836, »Lettre sur l'alphabet hieroglyphe«<br />

1837, »Sur l'ordre des colonnes-piliers en Egypte et ses rapports avec le second<br />

ordre Egyptien et la colonne Grecque« 1838, »Inscriptiones Umbricae et Oscae<br />

quotquot adhuc repertae sunt« 1841, »Auswahl <strong>der</strong> wichtigsten Urkunden des ägyptischen<br />

Alterthums« mit 23 Tafeln, 1842, »Das Todtenbuch <strong>der</strong> Aegypter« mit 79 Ta-<br />

feln, 1842) bereits einen Namen gemacht und als Directionsmitglied und redigiren<strong>der</strong><br />

Secretar des Archäologischen Listituts in Rom (1836-1838) auch praktische<br />

Tüchtigkeit bewährt hatte. Bunsen ist es gewesen , <strong>der</strong> ihn auf das Aegyptische<br />

gewiesen hat und ihm zeitlebens ein väterlicher Freund und eintlussreicher För<strong>der</strong>er<br />

geblieben ist, obgleich ihre wissenschaftlichen Ansichten und Wege immer mehr<br />

aus einan<strong>der</strong> gingen. Ihm und. Alexan<strong>der</strong> von Humboldt gelang es, den König,<br />

welcher schon als Kronprinz die ägyi)tische Forschung mit wohlwollen<strong>der</strong> Theilnahme<br />

verfolgt hatte, für den grossen ägyptischen Reiseplan zu gewinnen. Nachmals<br />

ist Lepsius' Verhältniss zu Humboldt nicht so warm geblieben Avie das zu Bunsen.<br />

^ Monatsberichte 1850 S.301.

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