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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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918 Die Akademie Friedrich Wilhklm's IV. (1840-1859).<br />

Werken sincr. Erinnert sei nur an den Aufsatz «Über das Pedantisclie<br />

in <strong>der</strong> deutschen Sprache« (1847), an die Rede »Über<br />

Schule, Universität, Akademie« (1849)-, an die Gedäclitnissrede auf<br />

Lachmann (1851), an die epochemachende Untersuchung Ȇber den<br />

Ursprung <strong>der</strong> Sprache« (185 1), an die reizende Abhandlung »Über<br />

Frauennamen aus Blumen« (1852) und über das Alles an die »Rede<br />

aufScmLLER« (1859). Was er in ihr über Goethe und Schiller geäussert<br />

hat, gilt doch auch von dem Brü<strong>der</strong>paare: »Man sagt, dass<br />

Weinjahre jedes elfte wie<strong>der</strong>kehren und dass dann öfter zwei gesegnete<br />

Lesen hintereinan<strong>der</strong> fallen; die Natur ist mit dem Saft<br />

<strong>der</strong> Trauben freigebiger als mit ihren Genien. Nebeneinan<strong>der</strong> stiegen<br />

eh ihres Gleichen wie<strong>der</strong><br />

sie uns auf, Jahrhun<strong>der</strong>te können vergehen,<br />

geboren wird. . . An ihren Namen wird das deutsche Volk stets die<br />

Vorstellung von <strong>der</strong> reinsten Empfindung und dem tiefsten Verständ-<br />

niss seines eigenen Wesens knüpfen^«.<br />

^<br />

Merkwürdig ist, dass Jakob Grimm, <strong>der</strong> einen so ausgeprägten Sinn für<br />

das Kindlich -Reine und für die Hoheit <strong>der</strong> Einfalt besessen hat, seine eigenen<br />

in einem scliUcliten und einfachen<br />

Schriften zwar in einem reinen , aber keineswegs<br />

Stil geschrieben hat.<br />

2 In dieser Abhandlung<br />

ist zum ersten Male wie<strong>der</strong> seit Wilhelm von Hum-<br />

boldt's Denkschrift das Verhältniss von Univei'sität und Akademie beleuchtet.<br />

^ Mit den Grimm's zusammen wurden F. H. von <strong>der</strong> Hagen (geb. 19. Februar<br />

1780 zu Schmiedeberg in <strong>der</strong> Uckermark, gest. 1 1. Juni 1856), Heinruh<br />

Eduard Dirksen (geb. 13. September 1790 zu Königsberg, gest. 10. Februar 1868)<br />

und W. Schott (geb. 3. September 1802, gest. 21. Januar 1889) in die Akademie<br />

aufgenommen. Die Wahl des Ersteren, <strong>der</strong> seit 1824 die Professur <strong>der</strong> deutschen<br />

Philologie an <strong>der</strong> Universität Berlin bekleidete und einst in schwerer Zeit die<br />

deutschen Herzen am Nibelungenlied entzündet hatte, war neben dei- <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong><br />

Grimm, seiner Rivalen, nicht leicht zu rechtfertigen; denn so anerkennenswerth<br />

<strong>der</strong> rastlose Fleiss gewesen ist, mit dem er zahlreiche Denkmäler unserer Litteratur<br />

<strong>der</strong> Forschung zugänglich gemacht hat, so unmethodisch und kritiklos war sein<br />

Verfahren als Herausgeber: indem er sich in steigendem Maasse gegen die Me-<br />

thode, wie Lachmann sie übte, verhärtete und gegen die GniMM'schen Forschungen<br />

verschloss , blieb er hinter <strong>der</strong> fortschreitenden Wissenschaft immer mehr zurück<br />

und erschwerte selbst die Anerkennung seiner Verdienste am meisten. — Dirksen's<br />

geschichtliche Untersuchungen auf dem Gebiete <strong>der</strong> römischen Rechtsgeschichte —<br />

27 sind in den akademischen Abhandlungen veröffentlicht — werden von Juristen<br />

geschätzt (s. Muther in <strong>der</strong> Allgemeinen Deutschen Biographie Bd. 5 S. 253^); die<br />

Historiker urtheilen min<strong>der</strong> günstig über sie. Im Gedächtniss <strong>der</strong> Akademie hat er<br />

sein Andenken getrübt durch den zähen Wi<strong>der</strong>stand, den er als Mitglied <strong>der</strong> epi-<br />

graphischen Commission <strong>der</strong> Ausführung des MoMMSEN'schen Corpus Inscriptionum<br />

Latinarum entgegengesetzt hat. — In W. Schott erhielt die Akademie einen aus-<br />

gezeichneten Kenner des Chinesischen und <strong>der</strong> finnisch -tatarischen Sprachen; das<br />

Studium <strong>der</strong> letzteren Sj)rachen ist erst durch ihn in Deutschland begründet worden.<br />

Seine Vorträge und Mittheilungen erstreckten sich über einen grossen Theil Asiens<br />

und selbst weiter, von <strong>der</strong> Grammatik und Litteratur Chinas bis zu den finnischen

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