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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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1)42 Die Akademie Friedrich Wilhelm's IV. (1840-1859).<br />

zu veranlassen, gegen die Freiheit <strong>der</strong> Presse vorzugehen, noch<br />

wollte man iliin in's Gesicht sagen, dass er für die begangene In-<br />

discretion verantwortlich sei. Dove hat dann noch einmal, kurz<br />

vor dem LEiBNi/.-Tage, beantragt, in <strong>der</strong> Festsitzung dem Publicum<br />

ausführliche Kenntniss von dem wahren Verlauf <strong>der</strong> Angelegenheit<br />

zu geben. Es wurde auch eine Commission eingesetzt (Böckh, Dove,<br />

Lachmann, Johannes Müller und Trendelenburg), um die Form <strong>der</strong><br />

Veröffentlichung zu berathen. Darüber, dass etwas zu geschehen<br />

habe, waren alle Commissionsmitglie<strong>der</strong> einig, «weil es sicli von<br />

selbst verstehe«, aber die Ausführung machte die grössten Schwierigkeiten:<br />

man durfte nichts von dem zurücknehmen, was in dem Ent-<br />

schuldigungsschreiben an den König ausgesprochen<br />

war. Für die<br />

Unterscheidung <strong>der</strong> Bedingungen, unter denen eine Äusserung gestanden<br />

hat, hat die öffentliche Meiimng keinen sicheren Sinn. Auch<br />

Menn das Schreiben correcter gewesen wäre, als es war, wären <strong>der</strong><br />

Akademie in jener politisch hochgespannten Zeit Vorwürfe schwer-<br />

lich erspart geblieben. Dennoch glaubte Böckh auf Grund von Ent-<br />

würfen, die Dove, Müller und Trendelenburg verfasst hatten, eine<br />

Form gefunden zu haben , von <strong>der</strong> er sich einen guten Eindruck<br />

in <strong>der</strong> Öffentlichkeit verspracli. Allein in <strong>der</strong> Sitzung vom i.Juli<br />

wurde seine Vorlage (mit elf gegen elf Stimmen) abgelehnt und<br />

nach langen Verhandlungen beschlossen, in <strong>der</strong> Festsitzung über<br />

die Raumer'scIjc Angelegenheit zu schweigend So endete diese<br />

Sache: es geschah nichts, um die öffentliche Meinung direct aufzuklären,<br />

und wahrscheinlich war das das Beste. Dagegen nahm<br />

Böckh in seiner Festrede die Gelegenheit wahr, seinen wissenschaft-<br />

lichen Freisinn, die Unabhängigkeit <strong>der</strong> Akademie und ihre principielle<br />

Übereinstimmung mit den Grundsätzen Friedrich's des Grossen<br />

gegenüber reactionären und kirchlichen Tendenzen in festen und<br />

klaren Worten zum Ausdruck zu bringen". Nachdem er es beklagt<br />

hatte, dass die Akademie ihre beson<strong>der</strong>e philosophische Abtheilung<br />

verloren habe^, fuhr er fort:<br />

^ In <strong>der</strong> Sitzung fielen noch einmal (s. S.937) Bemerkungen, die da zeigten,<br />

dass einige Mitglie<strong>der</strong> sich durch Böckh bei <strong>der</strong> verhängnissvollen Adresse über-<br />

rumpelt glaubten. Böckh erklärte, wenn nur drei Mitglie<strong>der</strong> dieser Meinung wären,<br />

sollten sie sich äussern; er werde dann sein Amt sofort nie<strong>der</strong>legen und alle Acten-<br />

stücke publiciren. Der Zwischenfall ging ohne Folgen vorüber.<br />

Savigny's.<br />

^ Monatsberichte 1847 8.2440".<br />

^ Er tlieilte also nicht o<strong>der</strong> nicht mehr die Meinung Schleiermacher's und

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