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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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768 <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Akadeinie unter Friedrich Wilhelm 111. (1812-1840).<br />

wird die Nacliwelt lehren, wie, nach einem langen, allein geistigen Be-<br />

strebungen gewidmeten Leben, eine mächtige Intelligenz die einzelnen<br />

Strahlen <strong>der</strong> Erkenntniss concentriren , das Mannigfaltigste beherrschen,<br />

den organischen Bau <strong>der</strong> Rede den ewigen Gesetzen dieser Intelligenz<br />

unterwerfen kann. Wie Sie, mein theurer Freund, wünsche ich, dass<br />

in <strong>der</strong> nächsten Sitzung ein Fragment aus <strong>der</strong> Einleitung gelesen werde.<br />

Es wii'd gewiss von grossem Effect sein , wenn wir die AusAvahl so treffen,<br />

dass die Sprache lebendig und <strong>der</strong> Inhalt allgemein interessant, also in<br />

wir auch einen<br />

Beziehung auf Geselligkeit und Civilisation ist. Mögen<br />

Leser finden, <strong>der</strong> nicht, wie in unserer Akadeinie lei<strong>der</strong> so oft <strong>der</strong> Fall<br />

ist, in sich hineinspricht.<br />

Das Werk, um das es sich hier handelt,<br />

ist das berühmte über<br />

die Kawisprache. Alexan<strong>der</strong> von Humboldt wählte aus <strong>der</strong> Einleitung<br />

geeignete Stellen zur Vorlesung in <strong>der</strong> öffentlichen Sitzung aus'.<br />

Wilhelm von Humboldt war unersetzlich ; aber auch Schleier-<br />

macher's und Hegel's Lehrstühle sind nicht so besetzt worden, dass<br />

die Akademie die Nachfolger in ihre Mitte aufnehmen konnte.<br />

An Schleiermacher's Stelle wollten Altenstein und Johannes<br />

Schulze" Baur aus Tübingen nach Berlin ziehen (neben Klaus Harms<br />

aus Kiel); allein sie vermochten es nicht; denn bereits hatte <strong>der</strong> König<br />

in Bezug auf das Cultus- und Unterrichtsdepartement dem Kronprinzen<br />

freie Hand gelassen, und dieser war ein heftiger Gegner nicht nur<br />

1 Um auch nach aussen zu bekunden, wie hoch sie Wilhelm von Hubiboldt<br />

schätze, beschloss die Akademie, das grosse dreibändige Werk über die Kawi-<br />

sprache in ihren Abhandlungen erscheinen zu lassen. Der Jahrgang 1832 umfasst<br />

vier Abtheilungen (erschienen 1834, 1836, 1837 und 1838); die drei letzten ent-<br />

halten jenes Werk. Alexan<strong>der</strong> von Humboldt hat es (mit Hülfe Buschbiann's)<br />

zum Druck beför<strong>der</strong>t und bevorwortet.<br />

^ Im Jahre 1834 wählte die philosophisch - historische Klasse Johannes Schulze<br />

zu ihrem ordentlichen Mitgliede. Durch seine Herausgabe <strong>der</strong> Werke Winckelmann's<br />

sowie durch an<strong>der</strong>e Arbeiten, vor Allem aber durch seinen echt wissen-<br />

schaftlichen Sinn und seinen weiten Umblick hatte er sich eine anerkannte Stellung<br />

in <strong>der</strong> Wissenschaft erworben. Auch musste es <strong>der</strong> Akademie willkommen sein,<br />

wie<strong>der</strong> einen Ministerialrath in ihrer Mitte zu sehen , nachdem Suevern gestorben<br />

war. Allein Schulze erklärte, er dürfe die Wahl niclit annehmen , da er die Pflichten<br />

eines Mitglieds zu seinen übrigen Ämtern nicht übernehmen könne (s. Varren-<br />

TRAPP, a.a.O. S. 560). Die Klasse erkannte das an, theilte aber Schulze mit, sie<br />

werde die Wahl bestehen lassen, bis sich die Verliältnisse geän<strong>der</strong>t haben würden.<br />

Im Jahre 1854 wurde er zum Ehrenmitgliede gewählt. Als er im Jahre 1859 aus<br />

dem Ministerium ausschied, hat er wohl daran gedacht, nun als ordentliches Mitglied<br />

in die Akademie einzutreten. Allein er stellte zu hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Vorträge und die productive Thätigkeit eines Akademikers und Hess den Gedanken<br />

daher wie<strong>der</strong> fallen. In die Sitzungen <strong>der</strong> Akademie ist er öfters gekommen. Am<br />

30. August 1858 zu Schulze's fünfzigjährigem Amtsjubiläum widmete ihm die Akademie<br />

eine Zuschrift (abgedruckt in den Monatsberichten 1858 S. 458 ff.),<br />

seine hohen Verdienste um die Wissenschaft und die Wissenschaftspflege<br />

wärmsten Worten anerkannt sind.<br />

in<br />

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<strong>der</strong><br />

den

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