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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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Das neue Reglement vom 1 _'. «fanuar ITOö. 519<br />

'»<br />

tont ;v fait de votre sentiment et du temps |sic| sur les cliang(^nieiis utiles<br />

ä adopter pour l'academie et j'attendrai avec interet las consi<strong>der</strong>ations tjue<br />

vous compterez ine präsenter a cet egard. Snr ce etc.<br />

Fr. Guillalme.<br />

Die Coinmission war damit zu Vorschlägen aufgefor<strong>der</strong>t. Alles<br />

wäre gut gewesen, wenn sie nur nicht, abgesehen von Woellner,<br />

aus lauter Franzosen bestanden hätte, die sich beeilten, die begon-<br />

nene Germanisirung <strong>der</strong> Akademie nach Kräften wie<strong>der</strong> rückgängig<br />

zu machen'. Woellner aber leistete keinen Wi<strong>der</strong>stand, zumal da<br />

ihm Merian, <strong>der</strong> ihm volles Vertrauen schenkte, die Präsidentschaft<br />

in <strong>der</strong> Commission versprach". Ein Reglement wurde ausgearbeitet<br />

mit mehreren zweckmässigen Bestimmungen ;<br />

aber in § 4 hiess es,<br />

dass die französische Sprache die Sprache <strong>der</strong> Memoires sei und<br />

dass daher die deutsch in <strong>der</strong> Akademie gelesenen Abhandhingen<br />

in's Französische zu übersetzen seien. Man beschloss, sich in <strong>der</strong><br />

Eingabe an den König, welche das zu bestätigende Statut begleiten<br />

sollte, für diese Bestimmung auf die Autorität des verewigten Be-<br />

GUELiN zu berufen, weil <strong>der</strong> Monarch diese sehr hoch schätzte.<br />

Am 12. Januar 1795 bestätigte <strong>der</strong> König das neue, das Reglement<br />

von 1746 wie<strong>der</strong>herstellende und ergänzende Statut^; auch<br />

die Anordnung, die französische Sprache betreffend, beanstandete<br />

er nicht und Hess somit die Franzosen Avie<strong>der</strong> gewähren. Ob Hertz-<br />

berg noch Kunde von dieser Reaction erhalten hat? Wahrscheinlich<br />

ist ihm <strong>der</strong> Schmerz erspart geblieben; sein Geist war bereits um-<br />

nachtet. Bald darauf richtete <strong>der</strong> König an die Commission ein<br />

Schreiben \ in welchem er sich in harten Worten über Hertzberg"s<br />

Willkürlichkeiten beklagte :<br />

»J'ai niuni de ma signature le projet de regiemens que vous venez<br />

de nie proposer, et vous le renvoye ei -Joint pour servir ä l'avenir de base<br />

invariable a la niarche des affaires de TAcadeniie. II etait temps en effet<br />

que d'autres principes les i-eglassent. et je n"en etais pas<br />

ä sentir les in-<br />

^ Schon die Wahl Bastide's am Schluss des Jahres 1792 muss unter diesem<br />

Gesichtspunkt aulgefasst werden. Ans seiner Antrittsrede (Memoires 1792/93 p.öiff.)<br />

ergiebt sich, dass Merian. Axcillon sen., de Moulines, Erman sen. und Forjiey<br />

seine Pati'one gewesen sind. Mit l)eson<strong>der</strong>er Wärme gedenkt er auch des verstorbenen<br />

Premontval als seines Lehrers und erwähnt ausserdem respectvoU Castillon<br />

und BuRJA. Namen von deutschen Akademikern zu nennen, scheint er geflissentlich<br />

vermieden zu haben, obgleich er in Berlin geboren und erzogen war.<br />

^ Dass die Franzosen ilu-e alte Herrschaft in <strong>der</strong> Akademie wie<strong>der</strong> herzu-<br />

stellen strebten . zeigt sich auch in dem Erscheinen einer Zeitschrift (Journal litte-<br />

raire de Berlin 1794), die sie unterstützten und als ihr gleichsam officiöses Organ<br />

zu entwickeln strebten (s. Geiger, Berlin Bd. 2 S. 68).<br />

^<br />

*<br />

Original im Akademischen Archiv, abgedruckt im Urkundenband Nr. 183.<br />

Original im Akademischen Archiv.

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