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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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Die »Histoire i)Inlosophiqne de l"Academie tle Prusse^ (18.")0f.). 95/<br />

blosser Erscheinung bekämpfen). Bartholmess fasste die Aufgabe nun<br />

nacli einem nocli grösseren Maasstabe \ Die ganze Festrede Trende-<br />

lenburg's {»Die pliilosophisclie Thätigkeit <strong>der</strong> Akademie im vorigen<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t«) ist ein Referat über das schöne Werk, aber bringt<br />

doch zugknch auch eine neue Beleuchtung des grossen Gegenstandes.<br />

In dem folgenden Jahre nahm <strong>der</strong>selbe Redner am Geburts-<br />

tage des Königs Anlass, von dem Lieblingswerk des Monarchen,<br />

<strong>der</strong> Restauration des Kölner Domes, zu handeln und an diesem Bau<br />

in tiefsinniger und doch klarer Rede das Wesen <strong>der</strong> Romantik und<br />

Gotliik zu entwickeln. Der Dom ist ihm «<strong>der</strong> grösste Ausdruck einer<br />

ewigen Empfindung,<br />

<strong>der</strong> Ehrfurcht« und wie<strong>der</strong>um »<strong>der</strong> klassische<br />

Bau im Romantischen « . Romantisch, weil, wie in <strong>der</strong> Gothik über-<br />

haupt, die Vorliebe für die unbestimmte Empfindung und für ein<br />

phantasievolles Beiwerk in ihm waltet: klassisch, weil er doch den<br />

Begriff eines fest geschlossenen Ganzen zur Anschauung bringt.<br />

Deutlich fühlt man aus <strong>der</strong> Rede das liebevolle Bemühen des Red-<br />

ners heraus, sich in die Empfindungsweise des Königs zu versetzen.<br />

Es wurde ihm nicht schwer, denn mit Ehrfurcht blickte auch er auf<br />

' »Wenn ein Mann vom Schlage des Hrn. Bartholmess die Arbeiten und die<br />

Wirksamkeit <strong>der</strong> Akademie in die philosophische Entwickhmg des vorigen .Tatn--<br />

hun<strong>der</strong>ts als Glied einreiht, so hat das doppelte Bedeutung; denn er ist heimisch<br />

in den Problemen <strong>der</strong> Philosophie und ihrer <strong>Geschichte</strong>. Seine Ai-beit über Gior-<br />

DANO Bruno ist eine Fiucht vielseitiger Foi'schung und ein Werk von tieferer Auf-<br />

fassung und darstellen<strong>der</strong> Kunst. Auch er verhehlt das nationale französische<br />

Interesse nicht; denn die Berlinei- Akademie des vorigen .Jahrhun<strong>der</strong>ts erscheint<br />

ihm von einer Seite als eine französische Colonie, und er sieht sie namentlich als<br />

die Akademie des überrheinischen Frankreichs an, wozu die aus Frankreich vertriebenen<br />

Calvinisten den Grund gelegt hätten. Aber sein Standpunkt ist höher. Kr<br />

will die Sache in ihrer eigenen Wichtigkeit, welche durch den Namen FRiEDRicirs<br />

des Grossen, durch den Namen Leibnizcus hinreichend verbürgt sei. Es bewährt<br />

sich darin sein freier Blick. Durch die ganze Schrift hindurch zeigt sich seine<br />

seltene Kenntniss <strong>der</strong> deutschen Sprache und Litteratur und <strong>der</strong>jenigen allgemeinen<br />

Zustände, welche in <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> die Eigenthümlichkeit philosophischer und litte-<br />

i-arischer Erscheinungen bedingen. Das Buch äussert schon seine Wirkungen in<br />

Frankreich. . . . Die französische Akademie hat im August vorigen Jahres dem<br />

Werke 'als einem für die Sitten erspriesslichen' den grossen Preis zuerkaimt. Sie<br />

hat in dieser Ehre dasselbe Interesse an deutscher Philosophie bethätigt, das sie<br />

in mehreren Preisaufgahen offenbart hat. . . . Seit langer Zeit erschien kein Buch,<br />

das unsei-e Körperschaft so nahe anging als das Werk des Hrn. Christian Bartholmess,<br />

das geeignet ist, durch die geschichtlichen Erinnerungen ihren Gemein-<br />

geist und ihre Bestrebungen anzuregen. Unsere Akademie ist dem Verfasser, ihrem<br />

correspondirenden ^litghede, zu dauei'ndem Dank verpflichtet..., und die bedeutsame<br />

Darstellung einer fast 150jährigen Epoche wird noch spät eine Fi-eude <strong>der</strong>er<br />

sein, welche in kommen<strong>der</strong> Zeit die Arbeit <strong>der</strong> Früheren aufnehmen und fortsetzen"<br />

(Trenwelenburg).

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