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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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994 Zur <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Akademie in den Jahren 1860-1899.<br />

Zeiten voll Kampf und Sieg. Nur zum 23. März 1871<br />

findet sich<br />

eine bedeutsamie Nachricht. Der Redner des Tages, Haupt, durfte<br />

Folgendes<br />

'<br />

mittheilen :<br />

Wir iredenken noch einer <strong>Königlich</strong>en Kabinetsordre , datirt aus<br />

Versailles vom 2. März 187 1. An dem Tage<br />

nach dem Friedensschluss<br />

unterzeichnet, bekundet sie noch aus dem Hauptcjuartiere die Fürsorge<br />

für die Friedensarbeit <strong>der</strong> Wissenschaft. Im Jahre 1829 gi-ündete , damals<br />

noch Kronprinz , <strong>der</strong> König Friedrich Wilhem IV. das Archäologische In-<br />

stitut in Rom als einen Mittelpunkt <strong>der</strong> Studien für Kunst und Alterthum<br />

auf klassischem Boden ^, sorgte später als König für die Erweiterung und<br />

bessere Ausstattung <strong>der</strong> Anstalt und gewährte<br />

ihr die Mittel zu archäo-<br />

logischen Stipendien für junge Philologen. Das Ai-chäologische Institut,<br />

das zwar unter solcher Unterstützung des Staats lieranwuchs und <strong>der</strong><br />

deutschen Wissenschaft in Italien einen geachteten Namen erwarb, blieb<br />

bis dahin eine private Gemeinschaft. Indessen zur Sicherung dieser Pflanz-<br />

stätte deutscher Wissenschaft an dem Ufer des Tiber erschien es unteiden<br />

wechselnden Ereignissen von Werth, das Archäologische Institut in<br />

aller Form zu einer preussischen Staatsanstalt zu machen. Zu dem Ende<br />

wurde es durch ein neues Statut, nach welchem ein bleiben<strong>der</strong> Bedürfniss-<br />

zuschuss auf den Etat des Staatshaushalts übernommen worden, in die<br />

nächste Verbindung mit <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften gesetzt, und<br />

zwar <strong>der</strong>gestalt, dass die Akademie durch ihre philosophisch -historische<br />

Klasse die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Centraldirection , die in Berlin ihren Sitz hat,<br />

nach Maassgalie des Statuts wählt, auf den ^'^orschlag <strong>der</strong> Centraldirection<br />

die beiden Secretare, welche die wissenschaftlichen Arbeiten in Rom leiten,<br />

zur Allerhöchsten Ernennung präsentirt, einen Jahresbericht über die Leistimgen<br />

des Instituts in <strong>der</strong> öffentlichen Sitzung zur Feier des Geburtstages<br />

Sr. Maj. des Kaisers und Königs erstattet und sich geeignetes Falles<br />

mit <strong>der</strong> Centraldirection zu gemeinsamen ^"orschlägen und Anträgen bei<br />

dem vorgeordneten K. Ministerium vereinigt. Dies Statut ist in diesen<br />

denkwürdigen Tagen durch die K. Kabinetsordre bestätigt worden. So<br />

hat Se. Maj. die wichtige wissenschaftliclie Gründung seines königlichen<br />

Brudei-s durch neue Pflege geehrt, ihren Bestand gesichert und ihre Wirksamkeit<br />

durch bereite Mittel geför<strong>der</strong>t. Die Akademie, die dem Archäo-<br />

logischen <strong>Institute</strong>, namentlich in den Arbeiten für das Corpus Inscriptionum<br />

Latinarum , zu altem Dank vei-[)flichtet ist , wird über ein Jahr den<br />

ihr durch das Statut übertragenen Jahresbericht ziun ersten Male erstatten.<br />

Das Archäologische Institut, jener Mittelpunkt <strong>der</strong> deutschen<br />

klassischen Studien auf römischem Boden , zugleich ein Band zwischen<br />

dem Vaterlande und Italien, wurde eine Staatsanstalt und<br />

zugleich nahe an die Akademie herangerückt. Wenige Jahre später<br />

wurde es in ein kaiserlich deutsches Institut verwandelt (16. Mai<br />

1874) und auch in Athen eine Zweiganstalt gegründet. In <strong>der</strong> Cen-<br />

traldirection von elf Mitglie<strong>der</strong>n ist die Akademie ständig durch<br />

vier Mitglie<strong>der</strong> vertreten , und die Wahl <strong>der</strong> Secretare und des Ge-<br />

^ Monatsberichte 187 1 S. i27f. Abhandl. 1871 S. VIII f.<br />

^ Siehe oben S. 725. 864 f.

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