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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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882 Die Akademiker im Zeitalter F'riedricii Wilhelm 's 111.<br />

iiolimen\ In <strong>der</strong> Zeit seiner epochemachenden<br />

Wirksamkeit ist er<br />

nicht ihr Mitglied gewesen "c Als er im Februar 1832 zusammen<br />

mit Ranke und Dirichlet aufgenommen Avurde, hatte er seine Lebens-<br />

arbeit bereits geleistet. Doch hat er in den 15 Jahren, in denen<br />

er als einheimisches Mitglied <strong>der</strong> Akademie angehört hat — im<br />

Jahre 1847 verHess er seiner Gesundheit wegen Berlin definitiv und<br />

zog sich in das Privatleben zurück — ,<br />

nicht nur ziemlich regel-<br />

mässig gelesen , son<strong>der</strong>n auch seine grossen Werke neu bearbeitet.<br />

Eichhorn ist <strong>der</strong> V'ater <strong>der</strong> deutschen Rechtsgeschichte. Vor<br />

ihm hat es wohl »Deutsche Rechtsalterthümer« gegeben, aber die<br />

deutsche Rechtsgeschichte existirte nicht, o<strong>der</strong> nur als Anhang zur<br />

römischen Rechtsgeschichte. So steht er in <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong><br />

Rechtswissenschaft neben Savigny. Als <strong>der</strong> Erste hat er das ganze<br />

Gebiet des deutschen Rechts »nach allen seinen Theilen von den<br />

ältest erreichbaren Zeiten bis auf die Gegenwart herab zum Gegenstand<br />

geschichtlicher Betrachtung gemacht. Es war ein kühnes Un-<br />

ternehmen, das Bild des Ganzen nicht bloss zu skizziren, son<strong>der</strong>n<br />

auch auszuführen, ohne sich auf Untersuchungen des Einzelnen<br />

stützen zu können. Was ihm gelang, war ein W^erk aus einem<br />

Gusse, wohlgeordnet und in sich zusammenhängend. Es verbindet<br />

Staatsgeschichte mit <strong>der</strong> Rechtsgeschichte, dort die politischen W^and-<br />

lungen des deutschen Staatskörpers und seine Theile verfolgend,<br />

hier das Staatsrecht des Reichs wie <strong>der</strong> Territorien, das Kirchen-<br />

recht, das bürgerliche Recht, den Process und das peinliche Recht<br />

darstellend«. Dass ein solches Bild, zum ersten Mal gezeichnet,<br />

nur ein Aufriss sein konnte, liegt auf <strong>der</strong> Hand. Um so bewun-<br />

<strong>der</strong>ungswürdiger ist es, dass trotz vieler Lücken und mancher Irrthümer<br />

die Linienführung im Ganzen sicher ist inid auch bereits<br />

ein grosses Material an den richtigen Platz gestellt ist^ Nicht min-<br />

'<br />

Vei'gl. über ihn Brunner in den <strong>Preussischen</strong> Jahrbüchern Bd. 36 S. 26ff.<br />

und Frensdorff in <strong>der</strong> Allgemeinen Deutschen Biographie Bd. 6 8.4690".<br />

-<br />

KiciiHORN war seit 1805 Professor an dei- Univei'sität Frankfurt a. O. —<br />

dort hat er den ersten Band seiner »Deutschen Staats- und Bechtsgeschichte" vei'öffentlicht<br />

— . seit 181 1 Pi-ofessor in Berlin (aber nicht Akademiker), dann Mitkämjifer<br />

in den Freiheitskriegen, von 181 7 -1829 Professor in Göttingen. Sein Gesundheitszustand<br />

zwang ihn, sein Amt nie<strong>der</strong>zulegen; aber 1832 übei-nalim er auf<br />

Savignv"s Zureden eine Professui- in Berlin und wurde zugleich in die Akademie<br />

aufgenommen. Dass die Aufnalune nicht schon in den Jahren 181 1— 181 7 erfolgte,<br />

war eine schwere Unterlassung.<br />

2 Brunner (a. a. O.) schreibt: »Wir nennen Eichhorn den Vater <strong>der</strong> deutschen<br />

Kechtsgeschichte. Er hat für den Aufbau <strong>der</strong> Discijjlin die schwierigste, die Gründungsarbeit<br />

gethan. bidem er gewissermaassen das Fachwerk hinstellte, dessen Aus-

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