Quantitativer Nachweis von Lawsonia intracellularis mittels real-time ...
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2.2 <strong>Lawsonia</strong> <strong>intracellularis</strong><br />
Literaturübersicht<br />
L. <strong>intracellularis</strong> gehört zur Familie der Desulfovibrionaceae und ist ein obligat<br />
intrazellulär vermehrendes, stäbchenförmiges gramnegatives Bakterium. Es ist<br />
zwischen 1,25 und 1,75 µm lang und zwischen 0,5 und 1,5 µm breit. Der<br />
Bakterienkörper ist unterschiedlich stark gebogen, die Zellenden sind verjüngt. Es<br />
bildet keine Sporen, ist unpigmentiert und nicht <strong>von</strong> einer Kapsel umgeben. Die<br />
Bakterienwand wird <strong>von</strong> einer äußeren dreiblättrigen welligen Membran umhüllt. Das<br />
Bakterium besitzt, im Gegensatz zu den unipolar begeißelten Desulfovibrio<br />
desulfuricans, keine Pili oder Fimbrien und zeigt keine Motilität. Isolate aus<br />
Zellkulturen besitzen ein unipolares Flagellum. Die Zellwand ist in der modifizierten<br />
Ziehl-Neelsen Färbung säurefest (MCORIST et al. 1995a, LAWSON u. GEBHART<br />
2000). Morphologisch ist L. <strong>intracellularis</strong> den Desulfovibrionaceae ähnlich, jedoch<br />
kann L. <strong>intracellularis</strong> kein Sulfat reduzieren (MCORIST et al. 1995a).<br />
Das Genom <strong>von</strong> L. <strong>intracellularis</strong> wurde an der University Minnesota durch KAUR et<br />
al. vollständig sequenziert (Accession NC_008011) (www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/<br />
entrez/viewer.fcgi?db=nucleotide&val=NC_008011). Es besteht aus einem ring-<br />
förmigen Chromosom, dass ca. 1,46 Megabasen lang ist, 1231 Gene enthält und für<br />
1180 Proteine kodiert. Zusätzlich zu dem ringförmigen Chromosom gibt es 3<br />
zirkuläre Plasmide. Diese sind zwischen 27 und 194 Kilobasen lang und kodieren für<br />
29, 24 resp. 104 Proteine. In einer vergleichenden Untersuchung konnte anhand <strong>von</strong><br />
Wachstumsbedingungen, Antigeneigenschaften sowie der PCR und Sequenzierung<br />
eines 319 Basenpaare (bp) langen desoxyribonucleic acid-(DNA)-Abschnittes keine<br />
Variation zwischen europäischen und amerikanischen Isolaten <strong>von</strong> L. <strong>intracellularis</strong><br />
festgestellt werden (KNITTEL et al. 1996). Japanische Isolate, die aus Proben vom<br />
Schwein isoliert wurden, zeigten in der DNA-Sequenz <strong>von</strong> vier Genen eine<br />
Homologie <strong>von</strong> 99,6 % bis 100 % zum Typstamm aus Dänemark (KOYAMA et al.<br />
2006). Das Genom <strong>von</strong> L. <strong>intracellularis</strong> ist stark konserviert. Durch Untersuchungen<br />
an vier variable number tandem repeat (VNTR)-regions konnten dennoch<br />
verschiedene VNTR-Profile erstellt werden, die für L. <strong>intracellularis</strong> aus Proben<br />
natürlich infizierter Schweine und für den attenuierten Stamm, der in einem Impfstoff<br />
verwendet wird (Enterisol ® Ileitis, Boehringer Ingelheim) charakteristisch waren<br />
(BECKLER et al. 2005).<br />
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