Quantitativer Nachweis von Lawsonia intracellularis mittels real-time ...
Quantitativer Nachweis von Lawsonia intracellularis mittels real-time ...
Quantitativer Nachweis von Lawsonia intracellularis mittels real-time ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Spezifische Detektionssysteme<br />
Literaturübersicht<br />
Die spezifische Detektion <strong>von</strong> Amplifikaten basiert auf der Verwendung sequenz-<br />
spezifischer Hybridisierungssonden, die mit fluoreszierenden Farbstoffen gelabelt<br />
sind. Üblicherweise werden Farbstoffe wie Fluorescein, Rhodamin und<br />
Cyaninfarbstoffe und/oder deren Derivate eingesetzt (BUSTIN u. NOLAN 2004).<br />
Zurzeit sind diverse Farbstoffe mit verschiedenen Anregungs- und<br />
Emissionsspektren im Handel erhältlich und können individuell nach Kundenwunsch<br />
an Oligonukleotide gebunden werden (MARRAS 2008). Für jede Zielsequenz ist die<br />
Verwendung einer separaten Sonde nötig. Durch die Auswahl verschiedener<br />
Farbstoffe können mit dieser Art der Detektion <strong>real</strong>-<strong>time</strong> multiplex-PCRs durchgeführt<br />
werden (BUSTIN u. NOLAN 2004).<br />
Unspezifische Amplifikate und/oder Primer-Dimere werden nicht visualisiert, da eine<br />
Fluoreszenz nur nach Hybridisierung der Sonde an die komplementäre target-<br />
Sequenz auftritt. Diese hohe Spezifität kann zugleich ein Nachteil sein, da bspw.<br />
unspezifische Amplifikate nicht detektiert werden und ihr möglicher negativer Einfluss<br />
auf die Effizienz der eigentlichen Amplifikation unerkannt bleibt. Viele<br />
Sondensysteme beruhen auf dem Prinzip des fluorescence resonance energy<br />
transfer (FRET) (BUSTIN u. NOLAN 2004). Das FRET-Prinzip wurde 1988 erstmals<br />
zur Detektion <strong>von</strong> Nukleinsäuren eingesetzt. Damals wurde ein fluoreszierender<br />
Farbstoff sowohl als Donor wie auch als Akzeptor verwendet (CARDULLO et al.<br />
1988). Heute ist der Akzeptor häufig ein Quencher-Molekül, das nach Anregung die<br />
Energie nicht in Form <strong>von</strong> Licht, sondern als Wärme abgibt (MARRAS 2008,<br />
KUBISTA et al. 2006).<br />
Der Energietransfer und die Auslöschung des Signals sind beim FRET abhängig <strong>von</strong><br />
der Entfernung zwischen Donor und Akzeptor. Der Donor emittiert ein Photon, das<br />
vom Akzeptor aufgenommen wird. Auf diese Weise wird ein Fluoreszenzsignal<br />
(emittiertes Licht) des Donors verhindert. Durch räumliche Umordnung der Sonde<br />
wird die Entfernung zwischen Donor und Akzeptor vergrößert und es kann ein<br />
Fluoreszenzsignal entstehen. Wichtig ist, dass das Emissionsspektrum des Donors<br />
mit dem Absorptionsspektrum des Akzeptors einen gemeinsamen Bereich aufweist<br />
(KUBISTA et al. 2006, MARRAS 2008).<br />
37