Texte - Sauerlandmundart
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Dorfleben ► Religion und Brauchtum<br />
War ein Kind gestorben, was damals<br />
viel häufiger vorkam als heute, dann<br />
breiteten die Schulkinder Heiligen- und<br />
Kommunion-Bildchen auf der weißen<br />
Decke aus, gewissermaßen als eine<br />
schriftliche Zusage des Gedenkens.<br />
1937 hatten wir in unserer Familie<br />
gleich zwei junge Tote zu beklagen: ein<br />
sechsjähriger Bruder und eine sechzehn<br />
Jahre alte Schwester starben fast<br />
gleichzeitig an einer Diphteritis. Sie<br />
wurden gemeinsam begraben. –<br />
Welch ein Jammer!<br />
109<br />
Wann en Kind gstuarreben wor, wat<br />
domols viëll meïh vüarkoom ase in unsen<br />
Dahn, dann brachtent dei Metschäulers<br />
verschiedene Heiligen- un<br />
Aandenkenbiëldeker met un lachtent<br />
dei op de witte Decke ase letzten Gruß.<br />
1937 haant vie in unser Familie tweï<br />
Doue op-es te beklahn: eïn Junge van<br />
seß un en Miaken van seßtiëhn Johren<br />
stiurrebent bolle tau’r glieken Tied an<br />
Diphterie. Me het se tehoupe begraben.<br />
– Wat en Leïd!