Texte - Sauerlandmundart
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Dorfleben ► Vom Essen und Trinken<br />
Manche benutzten zum Kneten die<br />
Beine; vorher wurden die Füße sicher<br />
gut gewaschen. So arbeiteten auch die<br />
Bäckergesellen, als es noch keine<br />
Knetmaschinen gab. Über dem Backtrog<br />
hatte man eine stabile Stange angebracht.<br />
Daran hielten sich die Gesellen<br />
mit den Händen fest, um die Füße<br />
leichter aus dem Teig hochziehen zu<br />
können. Das war eine Fronarbeit!<br />
Gebacken wurde das Brot in Steinöfen.<br />
Meist standen sie abseits von den<br />
andern Gebäuden des Hofes wegen der<br />
Brandgefahr. Aufgebaut waren diese<br />
Öfen aus Bruchsteinen, die über der<br />
Feuerstelle von außen dick mit Lehm<br />
beschichtet wurden, damit sie nicht zu<br />
schnell auskühlten.<br />
Auf der Backstelle im Ofen entfachte<br />
man ein gutes Feuer und heizte so<br />
zugleich das Gewölbe darüber. Dazu<br />
gebrauchte man bei uns überwiegend<br />
Backschanzen.<br />
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Mannege nohment tau’m Kneten dei<br />
Beïne, viürhiar woortent dei Fäute siëcker<br />
giudd gewaschen. Genau sou<br />
maketent dat dei Bäckergesellen, as et<br />
noch keine Knetmaschine goov. Met<br />
den Hängen heilent sei siëck an eïner<br />
Stange iübber dem Koppe fest, domet<br />
sei dei Teïben ouk wiër ut dem Deïch<br />
teihn kunnent. Dat wor ne Plogerigge!<br />
Gebacken woorte dat Brout siet<br />
Johrhunderten in Steïnüawens. Me<br />
buggete dat Backhüseken an den Rand<br />
vam Huave. Me schüggete dat groute<br />
Füer. Dian Uawen müerte me met<br />
Bruchsteïnen un bestreïk en buten<br />
rümme iübber der Füerstië dicke met<br />
Leïmen, domet dei Hitze nit sou lichte<br />
entwieken kunn.<br />
Op diarr Backestië im Uaben botte<br />
me in unserer Giëgend haups met extra<br />
Backeschanzen en giudd Füer un makete<br />
sou dat Gewöllebe do driübber extra<br />
heït.