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Texte - Sauerlandmundart

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Dorfleben ► Vom Leben auf dem Lande<br />

He Heutied He<br />

tied<br />

Der Wurremes Doktor ut der Ialtië<br />

haa et wiet gebracht. Dat leit hei de Lü<br />

abber ouk mirreken, wann hei es siene<br />

Ellern op dem Buerenhuave besochte.<br />

Hei leit siëck bie den Mohltieden den<br />

Diß immer witt decken un sprook blous<br />

noch op de Schrift. Dei anderen muchtent<br />

ouk houchdütsch met iamme reden,<br />

süß goov hei keinen Bescheïd.<br />

Eïnes Dahs ging hei ouk es met in<br />

de groute Wiëse, as do Heu gemaket<br />

woorte. Hei hullep abber nit, hei wull<br />

prohlen un stund dian anderen meïstens<br />

in’me Wia. As hei nu diurrech dat Heu<br />

stulperte, sooch hei nen Stiel viür den<br />

Fäuten, dei wor abber taum grözten<br />

Deïl met Gras taugedecket. „Was liegt<br />

denn da?“ froote hei siene Süster. As<br />

hei noch en Schriëtt makete, kreïch hei<br />

op-es eïnen met diam Stiël viür den<br />

Kopp. Do reip hei: „Verdammte Harreke!<br />

- Miststücke!“<br />

De De Noutbichte<br />

Noutbichte<br />

Aubers Richard is met siener Fraue in<br />

der deipen Wiëse am Mehen. Der Richard<br />

liëtt eïne Schlah noh der anderen<br />

dohiën, de Karline schmitt dat Gras op<br />

de Spreïh.<br />

162<br />

As nu giëgen Middag en Gewitter<br />

losgeïht, krupent beie unger ne dichte<br />

Füchte am Biarre un schuerent. De<br />

Blitze zuckent un der Diunner rummelt,<br />

et wert dian beien ganz unheïmliëck in<br />

diam Gestrüpp.<br />

Dat Karlin kritt et met der Angest te<br />

daun un siant siëck jeïdesmol, wann et<br />

blitzet. Ümme en Tied siëtt et fiür den<br />

Richard: „Hör ens! Wat is, wann et uns<br />

hie doutschleït? Vie hent alt siet Ousteren<br />

nit meïh gebichtet.“<br />

Der Richard meint: „Wann Nout is,<br />

kannste jeïdem diene Sünden siën. –<br />

Du bichtest mie, un iëck bichte die,<br />

fang du ens aan!“<br />

Hei settet siëck dohiën as en Pastouer,<br />

un et Karlin tellt op, wat et verbruaken<br />

het. As et siëck aanklaht: Iëck sie<br />

im Kommoud amme Gelle gewiast“, do<br />

dreht hei siëck rümme un siëtt: „Dovan<br />

spriakent vie nohiar noch! – Widder!“<br />

Karlin brenget noch allerhand vüar.<br />

Taum Schluß meint der Richard: „Karlin,<br />

dat heh iëck nit hinger die gesocht!“<br />

„Jetz is de Riggel an die“, siëtt et<br />

Karlin. Do luert es der Richard diürrech<br />

de Rieser un meint: „Et weert heller. Et<br />

klört siëck op. Iëck glöübe, dat Bichten<br />

is nit meïh nöidig!“

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