Texte - Sauerlandmundart
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Dorfleben ► Vom Essen und Trinken<br />
Sie wurden eigens dafür schon im Hauberg<br />
zusammengestellt. Neben Reisig<br />
enthielten diese Bündel auch armdicke<br />
Äste.<br />
Wenn ein paar dieser Bürden in dem<br />
Backgewölbe verbrannt worden waren,<br />
nahmen die Steine eine aschgraue Farbe<br />
an und hatten jetzt die richtige Temperatur.<br />
Eilig wurde die Glut auf der<br />
ganzen Platte gleichmäßig verteilt, und<br />
wenn alles zu Asche zerfallen war, fegte<br />
man den Ofen mit einem an langem<br />
Stiel sitzenden Besen aus.<br />
Jetzt schnell die Teigbrote einschießen!<br />
Die Tür schließen und auch den<br />
Schieber im Kamin, damit das Mauerwerk<br />
nicht zu schnell abkühlt! Die Hitze<br />
soll ja von den Steinen auf das Brot<br />
übergehen. Drei Stunden bleibt die Tür<br />
verschlossen, dann wird kontrolliert, ob<br />
das Brot braun und knusprig aussieht.<br />
Die Hausfrau zeigt gute Laune, wenn<br />
alles recht geraten ist. Zwanzig, fünfundzwanzig<br />
Brote werden aus dem Ofen<br />
gezogen und zum Kühlen auf Brettern<br />
abgelegt. Und das duftet!<br />
Die Nachbarn haben es auch gerochen<br />
und kommen zur Begutachtung<br />
herbei. Sicher gibt es auch ein Gläschen<br />
Klaren, auch aus Korn.<br />
Kinder streifen um das frische Brot<br />
herum und reißen da und dort ein überstehendes<br />
Krüstchen ab, manchmal<br />
auch etwas mehr. Das schmeckt auch<br />
ohne Butter und Rübenkraut.<br />
Später helfen die Kinder, das Brot in<br />
den Keller zu tragen. Einige Laibe werden<br />
auf ein Regal gelegt, das an Drähten<br />
von der Decke abgehängt ist, die<br />
restlichen Brote steckt die Hausfrau in<br />
Steinguttöpfe.<br />
81<br />
Dei Schanzen haant ouk dickere Töllen<br />
un nit blous flixterige Drüste. Dei<br />
woortent alt im Biarre terechte geliëcken.<br />
Wann me en paar van dian Büngelen<br />
op diarr Füerstië verbrannt haa, soogent<br />
dei Steïne runs rümme hellgries ut. Nu<br />
haant sei de richtige Hitze. Iëlich woorte<br />
dei Glaut op diarr ganzen Platte liek<br />
verdeïlt, un wann alles tau Asche verfallen<br />
wor, kratzete un kiahrte me met<br />
nem Bespel an langem Stiël den Uaben<br />
ut.<br />
Nu fix dei Deïchbrouer ingeschuaten!<br />
Fix dei Düare tau un ouk dian<br />
Schüaber im Schuansteïn, domet dei<br />
Steïne nit teï flott affkäuhlent! Dei Hitze<br />
sall jou van den Steïnen op dat Brout<br />
iübbergohn. Drei Stunden bliebet de<br />
Düare tau, dann wert kontrolleïert, of<br />
dat Brout brun un knusperich utsüht.<br />
Dei Huusfraue is giudd gestallt,<br />
wann alles recht gerohn is. Twintig, -<br />
fiefentwintig Brouer werent ut dem<br />
Uaben getuan un op Briar gelacht, domet<br />
se kauhle werent. Un dat duftet!<br />
Nohbers hent et ouk alt geruaken un<br />
kumment op en Pröhltiën herbie. Siëcker<br />
giëtt et ouk en paar Schnäpstiër,<br />
stamment jou ouk vam Koren.<br />
Kinger striekent ümme dat frische<br />
Brout rümme un klubent hie un do en<br />
iübberständig Knüpptiën aff, alt-es ouk<br />
en wiënnig meïh. Dat schmacket ouk<br />
ohne Biutter un Krut.<br />
Noh ner Tied hellepent alle Blahn,<br />
dat Brout in den Keller te drian. Eïnzelne<br />
Liever liëtt de Huusfraue op en<br />
Regal, dat an Dröhen van der Decke<br />
affhänget, andere stöppet se in steïnerne<br />
Düppen.