Texte - Sauerlandmundart
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Dorfleben ► Vom Leben auf dem Lande<br />
Auffällig ist beim Vergleich der früheren<br />
Spiele mit denen unserer Enkel<br />
heute, dass die benutzten Gegenstände<br />
damals kaum Geld kosteten. Wegen der<br />
geringen Nachfrage hielt sich auch das<br />
Angebot in Geschäften oder auf dem<br />
Erntefest in engen Grenzen.<br />
Da war Eigenbau angesagt, etwa<br />
auch die Arbeitsplatte und die Spielsteine<br />
beim Mühle- und Damespiel.<br />
Den Plan zeichnete man sich auf und<br />
suchte Knöpfe aus Mutters Vorrat als<br />
Setzsteine.<br />
Die Schneeschuhe im Winter stammten<br />
häufig von einem großen Holzfass<br />
und wurden mit Kordel um die Schuhe<br />
gebunden. Stelzen suchte man sich im<br />
Brennholzvorrat, Jutebeutel fürs Sacklaufen<br />
lagen im Schuppen.<br />
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Wat opfällt, wann me unse eïgenen<br />
Spiëlle van freuher met dian van unsen<br />
Enkeln in der heutigen Tied verglieket:<br />
Fiür Schnickschnack haa me kein Geld,<br />
un sou wor ouk dat Angebuatt in den<br />
Geschäften odder op me Tierschaufest<br />
recht aremseïlig.<br />
Viëlles makete me sellebes; sou ouk<br />
dat Feld un dei Nümmertiër bie Miülle<br />
un Dame. Dat Briad teïchnete me siëck<br />
op un sochte Knöüpe ut Mamas<br />
Schachtel ase Sette-Marreken.<br />
De Schiër im Winter stammetent<br />
mannegmol van nem grouten Faate un<br />
woortent met Liene ümme de Schauh<br />
gebungen. Stelzen sochte me siëck im<br />
Breuholt-Houpe, Tufelensäcke fiür et<br />
Sackloupen lachtent genaug in me<br />
Schoppen.