Texte - Sauerlandmundart
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Dorfleben ► Von der Landarbeit<br />
Jetzt brechen die Äste, trockenes<br />
Holz kracht, ein dumpfer Aufschlag,<br />
die Erde bebt!<br />
Eine Wolke grauer Flechte-Schuppen<br />
erhebt sich über dem Stamm.<br />
Es ist, als ob die Tanne ihren letzten<br />
Atemzug getan hätte. —<br />
Unheimlich still ist es im Wald –<br />
kein Vogel pfeift – kein Specht klopft.<br />
Um die Holzfäller ist es hell geworden,<br />
der Baum wirft keinen Schatten<br />
mehr.<br />
Einer von ihnen betrachtet den Stubben,<br />
der andere das Erdende der Fichte.<br />
Er fängt an, die Jahresringe zu zählen,<br />
er verheddert sich dabei und schätzt<br />
dann das Alter auf 120 Jahre. Jemand<br />
schreitet die Länge des Baumes ab und<br />
misst etwa 35 Meter.<br />
Welch ein Baum! —<br />
40<br />
Nu briakent de Töppe, drüge Holt<br />
kraaket, et giëtt en Rums, en dumpen<br />
Opschlag, de Eere biëbet!<br />
Ne Wolleke van griesen Flechtenschubben<br />
hiëbet siëck.<br />
Me meint, de Denne heh den letzten<br />
Ohm gedohn. —<br />
Et is op-es sou stille – kein Vuël singet<br />
– kein Specht klöppet.<br />
Ümme dei Häuers is et hell geworen,<br />
der Boum schmitt keinen Schatten<br />
meïh.<br />
Der eïne besüht den Stuken, der andere<br />
dat Eerdenge van der Denne. Hei<br />
fänget aan, de Johresringe te tellen,<br />
verkiümmet drinne un schätzet dat Oller<br />
op 120 Johre. Eïner schritt de Länge<br />
vam Stamm aff un miëtt 35 Meïter.<br />
Wat en Boum! —