15.08.2013 Aufrufe

Texte - Sauerlandmundart

Texte - Sauerlandmundart

Texte - Sauerlandmundart

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Dorfleben ► Von Menschen und Tieren<br />

Es war eine Strecke, für die wir gewiss<br />

eine dreiviertel Stunde brauchten.<br />

Wir besaßen dort eine größere Weidefläche<br />

umgeben von Wäldern. Zu dieser<br />

Zeit wuchsen dort meist keine<br />

Früchte mehr, die man schützen musste.<br />

Einzige Aufgabe war, die Tiere im<br />

Auge zu behalten und sie abends rechtzeitig<br />

nach Hause zu bringen.<br />

Nun hatte ich mich einmal so in ein<br />

Buch vertieft oder vielleicht ein wenig<br />

geträumt, jedenfalls hatte ich nicht bemerkt,<br />

dass die Kühe verschwunden<br />

waren. Was habe ich nachher suchen<br />

müssen! Rundherum nur Wald und ich<br />

allein in der Wildnis! Schließlich fand<br />

ich sie schön beisammen auf einem<br />

Kleefelde bei Gelslingen, gewiss dreihundert<br />

Meter waren sie durch den<br />

Wald gelaufen. Das gute Futter hatten<br />

sie bestimmt gerochen. Das zeigt, wofür<br />

Kuhschellen wie in den Alpen nütze<br />

sind. — An einem anderen Tage kam<br />

ich auch in große Not, als unsere<br />

schwarze Kuh – in Panik, den Schwanz<br />

hoch in der Luft – nach Hause rennen<br />

wollte.<br />

44<br />

Et wor ne Strecke, fiür dei iëck gewiß<br />

dreiveïerel Stunde bruchte. Dat Feld do<br />

wor en grouter Plack midden in den Biarren<br />

un in diar Johrestied meïstens ohne<br />

andere Früchte, bie dian me wall<br />

oppassen müchte. Opgobe wor, dei Diëre<br />

im Ouge te hollen un obends rechttiedig<br />

wiërtebrengen.<br />

Nu haa iëck miëck sou in en Bauk<br />

vertiefet odder vlichts en wiënnig genucket,<br />

jeïdenfalls haa iëck nit metgekriën,<br />

dat dei Diëre siëck selbständig<br />

gemaket haant. Wat hebbe iëck gesocht!<br />

Runs rümme blous Biarrig un<br />

ganz alleïne in der Wildnis! Schließlich<br />

fung iëck se schöin biëneïn op nem<br />

Kleïstücke bie Gelslingen, gewiß dreihundert<br />

Meïter muchtent se dohiën diurrech<br />

den Biarrig loupen. Dat giudde<br />

Fauer haant dei bestimmt geruaken.<br />

Hie süht me, woufiür Kauhschellen as<br />

in den Alpen giudd sind. — En andere<br />

Toure koom iëck ouk in Nout, as unse<br />

schwarte Kauh – in Panik, den Stert<br />

houhge in der Luft – op Heïme tau biësete.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!