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Texte - Sauerlandmundart

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Dorfleben ► Vom Essen und Trinken<br />

An diesem Wagen fanden sich die<br />

Bauernfrauen ein, wenn die Männer<br />

anderweitig beschäftigt waren. Einen<br />

äußeren Kreis bildeten die Kinder, die<br />

von dem Geschrei der Ferkel angelockt<br />

wurden. Der Händler pries dort seine<br />

Ware an, griff das Ferkel an einem<br />

Hinterbein und hielt es feil – Schnauze<br />

nach unten. So erschien das Tierchen<br />

besonders lang. Das gefiel den<br />

Schweinchen gar nicht, sie quiëkten<br />

wie am Spieß.<br />

Jungen Schweinen gab man Abfälle<br />

aus der Küche, entrahmte Milch und<br />

etwas Haferschrot. Sobald das Gras heranwuchs<br />

oder die Rüben vereinzelt<br />

wurden, gab es eine Abwechslung. An<br />

Sonnentagen trieb man die Läufer auch<br />

in einen Außenpferch. Dort wuchs aber<br />

kaum Gras, weil die Tiere mit ihren<br />

langen Schnauzen das Erdreich um und<br />

um wühlten. Häufig hatten sie Gruben<br />

ausgehoben.<br />

Stand noch etwas Wasser darin, dann<br />

suhlten sie sich mit Wonne. So weiß<br />

man das auch von den Wildschweinen.<br />

Es wird gesagt, in dem Schmutz würden<br />

ihre Flöhe festbacken und nachher<br />

abfallen.<br />

Schweine wühlen auch, wenn der<br />

Stall nicht sauber gehalten wird, in ihrem<br />

eigenen Dreck, zum Schlafen aber<br />

haben sie gern einen trockenen Platz.<br />

Man lässt sie auch nicht auf Betonboden<br />

liegen, sie bekommen als Lager eine<br />

Holzpritsche, damit sie nicht lahmen.<br />

Futter Futter und und Auslauf<br />

Auslauf<br />

89<br />

Dei Frauen – meïstens worent dei<br />

Mannslüh dagsiübber nit te Heïme –<br />

gingent an den Schwienewagen. Duarrepesblahn<br />

stunnent im Kreise drümme<br />

rümme. Der Hängeler zeigete siene<br />

Ware, schnappete siëck en Diërtiën an<br />

eïnem Hingerbeïne un heil et feile –<br />

Kopp noh ungen. Nu sooch dat Fiarrecken<br />

besonders lang ut. Dei Fraue<br />

entschlout siëck fix, wiel dat et<br />

Schwientiën ganz erbärmlick kreïsch.<br />

Dei Fickeltiër kreïgent Fugemiëllik,<br />

Speulwater, gekuakete Tufelenschiëlle<br />

un en wiënnig Haberoot. Späer, wann<br />

et Gras greune woorte op der Wiëse<br />

odder me de Rummelen vereïnzelen<br />

muchte, goov et ne Affwesselunge.<br />

Tüssendiürrich dreïv me dei Löipers in<br />

den Piërrick. Do woss abber kuum<br />

Gras, weil dei Diëre de Ere met der<br />

Schnute ständig opweuhltent.<br />

Meïstens haant se deipe Kuhlen utgehuaben.<br />

Do lachtent sei siëck am<br />

leibesten rin, wann ne Pöütze drinne<br />

stund. Wilde Schwiene daunt dat ouk.<br />

In diam Dreck sutt dei Flöüh festbacken<br />

un nohiar afffallen.<br />

Dei Fiarricken kunnt ouk alt-es in me<br />

Stalle im eïgenen Dreck weuhlen, taum<br />

Schloopen hent sei abber geren ne drüge<br />

Stië. Me lött dei Diëre nit op me Beton<br />

liën, me maket ian ne Pritsche ut<br />

Dennenreckern. Süß werent sei stief un<br />

kumment hingen nit meïh houhge.

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