Texte - Sauerlandmundart
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Dorfleben ► Religion und Brauchtum<br />
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts<br />
veröffentlichte eine Arbeitsgruppe katholischer<br />
und protestantischer Theologen<br />
ein gemeinsames Bekenntnis zur<br />
Rechtfertigung, dazu also, was dem<br />
Christen hilft, in den Himmel zu kommen.<br />
Es wird versucht, eine Antwort zu<br />
geben auf die Frage: Hat Jesus uns den<br />
Himmel verdient, ist es allein wichtig,<br />
daran zu glauben und auf sein Wort zu<br />
vertrauen oder sollen die Menschen<br />
mitwirken, gute Werke verrichten, sich<br />
kasteien und Buße üben? –<br />
Das ökumenische Papier dieser Kommission<br />
stellt den Glauben als Fundament<br />
vor und sieht die Bußwerke<br />
mehr als Zugaben an.<br />
Und sind wir nicht schon lange auf<br />
dem Wege, uns der protestantischen<br />
Auffassung in mancher Hinsicht anzugleichen?<br />
Das zeigen auch die Vorschriften<br />
für die Fastenzeit, die heute<br />
nicht mehr so streng gegeben werden<br />
wie vor sechzig Jahren und früher.<br />
Ein Katechismus aus dem Jahre 1886<br />
für das Bistum Paderborn nennt die<br />
„gebotenen Fasttage“:<br />
„Alle Tage von Aschermittwoch bis<br />
Ostern, mit Ausnahme der Sonntage.<br />
Die Quatembertage, also jeweils<br />
Mittwoch, Freitag und Samstag zu Anfang<br />
der vier Jahreszeiten,<br />
Die Die Fastenzeit<br />
Fastenzeit<br />
„Gebotene „Gebotene „Gebotene Fastt Fasttage“<br />
Fastt ge“<br />
112<br />
In unsen Dahn am Enge vam twetten<br />
Johrdousend hent kathollische un protestantische<br />
Theologen en gemeinsam<br />
Bekenntnis opgeschriëben. Dat handelt<br />
van der Rechtfertigunge, dovan, wat<br />
wall den Christen hillepet, in den Hiëmmel<br />
te kummen.<br />
Et dreht siëck alles ümme dei Frohn:<br />
„Het Jesus uns den Hiëmmel verdeint,<br />
is et alleïne wichtig, dodran te glöüben<br />
und op sien Woort te vertruggen odder<br />
sullt dei Lüh metwirreken, giudde Wiarreke<br />
daun, siëck Strofen opgiaben un<br />
Buße üben?" –<br />
Dat oekumenische Papier van dian<br />
Theologen stellt den Glouben ase<br />
Grundsteïn dohiën un süht dei Bußübungen<br />
meïh ase Taugoobe an.<br />
Sind vie nit alt lange op dem Wiah,<br />
uns in mannegem Berieke den Lutherschen<br />
Opfassungen aanteglieken? Dat<br />
zeigent jou ouk dei Vüarschriften fiür<br />
de Fastentied, dei jetz in unsen Dahn<br />
lange nit meïh sou strenge sind ase viür<br />
sechzig Johren un freuher.<br />
Sou tellt en Katechismus ut 1886 fiür<br />
unse Bistum dei „vüargeschriëbenen<br />
Fastdah“ op:<br />
„Alle Dah van Aschermiddewiake bit<br />
Oustern, utgenuammen dei Sunndah,<br />
dei Quatemberdah, alsou Middewiake,<br />
Friedag un Sunnobend am Aanfang van<br />
den veïer Johrestieden,