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Texte - Sauerlandmundart

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Dorfleben ► Vom Leben auf dem Lande<br />

Der Bleichplatz war oft Eigentum der<br />

Gemeinde. Auf dieser Wiese sollten<br />

Leinen- und Nesseltücher den Grauschleier<br />

verlieren. Dazu hielt man die<br />

Stoffe feucht und ließ sie von der Sonne<br />

bleichen. Damals kannte man noch<br />

kein Waschpulver mit Weißmacher-<br />

Effekt.<br />

Häufig war es Aufgabe der Kinder,<br />

die Wäsche mit der Gießkanne zu besprühen.<br />

Blieben die Stoffe über Nacht<br />

draußen, hatten oftmals die Katzen ihre<br />

Fußspuren hinterlassen, am Tage liefen<br />

vielleicht die Hühner darüber. Ein böser<br />

Nachbar hatte sogar dem andern einen<br />

Eimer voll Gülle über die Wäsche<br />

geschüttet.<br />

156<br />

Dei Wiëse gehoorte alt-as der Gemeinde.<br />

Op der Bleike sullent dei Linnen-<br />

un Nesseldäuker wiër en witt Aanseihn<br />

krien. Dotau muchte me dat Tüch op<br />

dem Grase füchte hollen un van der<br />

Sunne beschienen loten. Domols goov<br />

et noch keine Weißmacher im Waschepullever.<br />

Blahn muchtent dei Wäsche ständig<br />

met der Geitekanne naat sprützen.<br />

Wann me dei Stücke iübber Nacht dobuten<br />

leit, sooch me am anderen Muarren<br />

mannegmol, dat de Katten nit<br />

geschlopen haant, am Dah leipent<br />

Hauhnder dodriübber. En böiser Nohber<br />

haa sougar es dem anderen en Emmer<br />

Jauche iübber de Wäsche geschutt.

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