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Texte - Sauerlandmundart

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Dorfleben ► Religion und Brauchtum<br />

Im sexuellen Bereich kam es durch<br />

die Tabubrüche der 68er-Generation zu<br />

laxeren Auffassungen. Sexuelle Praktiken<br />

galten bei ihnen nicht mehr als<br />

Sünde, solange niemand in seinem Persönlichkeitsbereich<br />

geschädigt wurde.<br />

Hierher gehören Selbstbefriedigung,<br />

vorehelicher Verkehr, Onkelehe (wenn<br />

ältere Partner wegen der Rentengesetze<br />

ohne Trauschein zusammenleben),<br />

Vorkehrungen zur Empfängnisverhütung,<br />

insbesondere durch die damals<br />

schon allgemein bekannte „Pille“<br />

Für die Begrenzung der Kinderzahl<br />

in der Familie ließ Papst Paul VI. in<br />

seiner Enzyklika „Humanae vitae“ vom<br />

28. Juli 1968 nur die Beachtung der natürlichen<br />

Zyklen gelten.<br />

Er lehnte alle chemischen oder mechanischen<br />

Hilfsmittel ab. Dies Urteil<br />

schwächten die deutschen Bischöfe in<br />

ihrer „Königsteiner Erklärung“ vom 30.<br />

August 1968 ab, sie stellten die gewissenhafte<br />

Eigenverantwortung der Eheleute<br />

heraus.<br />

Letztlich ging es um die Rangfolge<br />

der Eheziele. Sie lösten in jener Zeit<br />

eine heftige Diskussion aus. Eine konservative<br />

Gruppe nannte die Nachkommenschaft<br />

als erstes Ziel, während<br />

nach anderer Meinung der ehelichen<br />

Gemeinschaft der Vorrang zustehe.<br />

Letztere Haltung hat schließlich auch<br />

das kirchliche Gesetzbuch, der Codex<br />

Juris Canonici, von 1983 bekräftigt und<br />

damit die frühere Fassung geändert.<br />

Tabubrüche Tabubrüche -- -- FFamilienpl<br />

F<br />

amilienpl amilienplanung<br />

amilienpl nung<br />

139<br />

Op sexuellem Gebiet het dei 68er-<br />

Generatioun Schranken opgehuaben un<br />

sou laxere Aansichten diurrechgesatt.<br />

Sexuelle Akte gullent bie ian nit meïh<br />

ase Sünde, wann me keinem anderen te<br />

nohge getriaten wor. Dotau gehörent<br />

Selbstbefriedigung, Verkehr viür der<br />

Ehe, Onkelehe (wann öllere Lühe wiagen<br />

der Rentengesetze ohne Trauung<br />

tehoupe liabent) un Praktiken, dei ne<br />

Schwangerschaft utschluten sullt, sou<br />

ouk diurrech dei domols opgekummene<br />

„Pille“.<br />

Wann nu Ehelüh sellebes iarre Kingertahl<br />

bestimmen wullent, sullent sei<br />

den natürlichen Zyklus beachten,<br />

schreïv Papst Paul VI. in der Enzyklika<br />

„Humanae Vitae“ vam 28. Juli 1968.<br />

Chemische un mechanische Mittel<br />

sullent nit erlöübet sin. Dei Meinunge<br />

vam Papst hent de dütschen Bischöfe in<br />

iarrer „Königsteiner Erkläurung“ vam<br />

30. August 1968 sou utgelacht, dat et<br />

hett, de Ellern süllent verantwortlich<br />

handeln.<br />

Im Grunde ging et ümme den Rang<br />

van den Ehezielen. Dorümme woorte<br />

viëll diskuteïert. Dei Konservativen<br />

sachtent, in der Ehe wörent de Kinder<br />

et wichtigeste, de anderen meintent, de<br />

eheliche Gemeinschaft stünd an eïster<br />

Stië.<br />

In letzterem Sinne sind ouk eïnzelne<br />

Paragraphen im „Codex juris canonici“<br />

van 1983 affgefasset un domet dei freuhere<br />

Text geändert woren.

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