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Texte - Sauerlandmundart

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Dorfleben ► Vom Leben auf dem Lande<br />

Wäsche<br />

Wäsche<br />

Reinigung Reinigung Reinigung und und Ble Bleiche Ble che<br />

Die Bildhauerin Anneliese Schmitt-<br />

Schöttler hat auf der Olper Bleichewiese<br />

den Waschfrauen ein Denkmal gesetzt.<br />

Die aufreibende, mühsame Arbeit,<br />

welche von Frauen am Waschtage,<br />

meist wohl dem Montag, verrichtet<br />

wurde, kann man gewiss nicht angemessen<br />

schildern und würdigen. Schuld<br />

daran waren auch die ungünstigen Voraussetzungen<br />

in den Dörfern:<br />

Es wurde viel Wasser benötigt, mancher<br />

Eimer voll musste herbeigeschleppt<br />

werden. In den Häusern kannte<br />

man keinen abgetrennten Waschraum,<br />

es spielte sich alles in der Küche<br />

ab.<br />

Viele Frauen warfen die Wäsche zum<br />

Einweichen bereits am Vortage in einen<br />

Kessel. Am Waschtage wurde<br />

frühmorgens eingeheizt. Wasserdampf<br />

schlug sich an den Fensterscheiben<br />

nieder und rann auf die Bank. Die<br />

schweren Kessel mit oft achtzig Liter<br />

Inhalt mussten vom Herd bugsiert werden.<br />

– Männer waren meist nicht zur<br />

Stelle, wenn sie gebraucht wurden, sie<br />

hielten sich am Tage selten im Hause<br />

auf.<br />

Stand der dampfende Kessel auf dem<br />

Boden, dann hüpften oder krochen die<br />

Kinder neugierig um ihn herum. Schon<br />

manches Kind hat sich an der Waschlauge<br />

gefährlich verbrüht, wenn die<br />

Mutter einen Augenblick abgelenkt<br />

wurde.<br />

154<br />

Anneliese Schmitt-Schöttler het den<br />

Waschefrauen op der Olper Bleikewiëse<br />

ein Denkmol gesatt.<br />

Dei opriebende, meuhseïlige Arrebet,<br />

dei van Frauen am Waschedah, am<br />

Mondag, gedohn woorte, kann me kum<br />

schilderen, as et siëck gehört. Dat lachte<br />

viür allem an dian ungünstigen Verhältnissen<br />

bie dian kleinen Lühn op me<br />

Duarrepe:<br />

Mannegen Emmer Water bruchte me<br />

bie der grouten Wäsche, mannegen<br />

Emmer Water muchte me herbieschliëpen.<br />

In dian Hüüsern kannte me<br />

keine separate Waschecke, et spiëllte<br />

siëck alles in der Küeke aff.<br />

Viëlle Frauen stoppetent dat Tüg alt<br />

am Sunndah in en Kiëttel taum Inweïken.<br />

Ase eïstes muchte me dann dat<br />

Tüg op dem Herde kuaken. Der Waterdampf<br />

beschlaug de Finsterschieben,<br />

verflüssigete siëck und runn am Glase<br />

raff op de Finsterbank. Dei schworen<br />

Kiëtteln met nem Inhalt van bit tau<br />

achtzig Liter, muchtent vam Herd raffgewiörret<br />

weren. – Mannslüh worent<br />

meistens nit do, wann me se bruchte,<br />

sei heilent siëck am Dah sellen im<br />

Huuse op.<br />

Dann stund dei dampende Kiëttel op<br />

me Buam, de Kinger kroupent drümme<br />

rümme, leipent niësgierig herbie. Manneges<br />

Blag het siëck in der Waschelouh<br />

gefährlich verbrannt, wann de Mama es<br />

en kuarten Moment dat Faat ut den Ougen<br />

leit.

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