Texte - Sauerlandmundart
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Dorfleben ► Vom Essen und Trinken<br />
Für die Schweine begann eine gute<br />
Zeit, wenn die Kartoffeln geerntet waren.<br />
Dabei fielen Schweine-Kartoffeln<br />
an – so nannte man kleine Knollen, die<br />
nicht zu verkaufen waren. Das Fressen<br />
wurde in einem Kessel auf dem Küchenherd<br />
gekocht, dabei zog der<br />
Schwaden durchs ganze Haus.<br />
Sodann schüttete man die Kartoffeln<br />
auf den Zerkleinerer, einen Holzkasten,<br />
der nach unten<br />
hin enger wurde<br />
und mit einem Eisengitter<br />
am Boden<br />
abschloss.<br />
Darin konnte man<br />
quer dazu eine<br />
Achse drehen mit<br />
langen Zinken. So<br />
zerdrückte man<br />
die Kartoffeln,<br />
und der Brei fiel<br />
in einen weiten<br />
Eimer.<br />
90<br />
De beste Tied fiür de Schwiene fing<br />
aan, wann de Tufelen utgemaket worent.<br />
Dann goov et Suetufelen – sou<br />
sachte me fiür dei kleinen Knollen, dei<br />
me nit verkoupen kunn. De Huusfraue<br />
quellte dat Friaten im Kiëtteltiën op me<br />
Küekenherd, dei Schwahm touch dann<br />
diurrech dat ganze Huus.<br />
Worent dei Tufelen gar, dann schutte<br />
me se op dian Quetzer, op nen hülternen<br />
Kasten, dei<br />
noh ungen enger<br />
woorte. Ase<br />
Buam haa dei<br />
en Gitter. In diam<br />
drehte me<br />
ne Asse met Iësen-Fingern.<br />
Sou woortent<br />
dei Tufelen gequetzet<br />
un dei<br />
Brie feil in nen<br />
grötteren Emmer.