Texte - Sauerlandmundart

Dorfleben ► Vom Essen und Trinken
Sobald der Platz einmal kurz nicht
besetzt war, sprang die Katze auf das
Kissen, drehte sich zusammen und fing
an zu schnurren. Nur unter Protest ließ
sie sich vertreiben.
Vor dem Küchenherd saß an ruhigen
Nachmittagen die Mutter am Spinnrade
und ließ den Wollfaden durch die Finger
laufen. Im Backofen brutzelten
dann ein paar Boskop-Äpfel und dufteten
schon bis in den Flur.
Wintertags lagen neben den Äpfeln
auch zwei Ziegelsteine im Ofen. Sie
wurden abends in Handtücher eingeschlagen
und den jüngeren Kindern ins
Bett gelegt, damit dies etwas temperiert
wurde. An die Herdstange hängten
Jungen und Mädchen zum Trocknen
über Nacht Handschuhe und lange
Strümpfe. Wenn Kinder durchgefroren
von der Schlittenbahn kamen, war die
Kleidung meist feucht.
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Soubald dei Platz es kuart nit besatt
wor, sprung de Katte an dei Stië, drehte
siëck tehoupe un fing aan te schnurren.
Ungeren leit sei siëck van do wiër
verdrieben.
Viür me Herd soot an ruhigen Nohmiddahn
de Mama an me Spinnrah un
leit den Wollenfaam diurrech de Fingeren
loupen. In dem Backuaben breit
dann en Rabauenappel un duftete alt bit
op de Diale.
Im Winter lachtent niaber den Äppelen
tweï Ziegelsteïne im Uaben. Dei
woortent obends in Handdäuker ingeschlahn
un den Blahn in et Bedde
gestoppet, domet et en wiënnig aangewiarremet
woorte. An der Herdstange
hingent Jungen un Miaker iübber Nacht
de Hanßen un de langen Huasen. Wann
de Kinger van der Schliënbahne kooment,
dann worent sei füchte un diurrechgefruaren.