Texte - Sauerlandmundart

Dorfleben ► Vom Leben auf dem Lande
Als Wiësemanns 1961 eine neue
Scheune errichteten, halfen dem Bauherren
an der Mischmaschine wiederum
die Nachbarn an der Schubkarre
und beim Verteilen auf der Decke.
Damals wurde der Beton noch an der
Baustelle hergestellt. Das war eine harte
Arbeit.
Das Zurichten der Fachwerkwände
und das Auflegen der Sparren überließ
man aber dem Zimmermeister und seinen
Gesellen.
Damals war es Brauch, im rechten
Moment – wenn der Bauherr einmal
nicht Acht geben konnte – einen Sparren
zu entwenden und am Dorfesrande
vielleicht in einem Kartoffelfelde zu
verstecken. Die zusehenden Zimmermänner
schmunzelten dabei, jedoch –
wichtige Hölzer für den Dachrand oder
zu einem Wechsel beim Kamin ließen
sie sich nicht stehlen.
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As bie Wiësemanns 1961 ne nigge
Schüëre gebugget woorte, hullepent
dem Buuheeren an der Speismaschine
wiër de Nohbers an der Schuvkare un
biem Verdeïlen op der Decke. Domols
woorte der Beton alle noch an der
Buustië hiargestallt. Dat wor harte Arrebet.
Dat Richten vam Fachwiarrek un
vaan den Speïeren iübberleit me dann
abber dem Tümmermann met sienen
Gesellen.
Et wor sou Moude, dat dei Duarrepes-Lüh
im rechten Moment, wann der
Buuheere es gerade nit oppassen kunn,
eïne Speïere wegtougent un se am Enge
vam Duarrepe vlichts in den Fuaren
vam Tufelenfelle verstoppetent. Dei
Tümmerlüh schmunzeltent dann –
blous ne wichtige Speïere fiür et Enge
odder fiür den Wessel am Schuannsteïn
leitent sei siëck nit klauen.