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Texte - Sauerlandmundart

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Dorfleben ► Vom Essen und Trinken<br />

Unten bohrte sich der Schlitten in<br />

den Schnee, und der Hund jaulte, weil<br />

ihm der Hase entwischt war. Wir hatten<br />

Mühe, Hund, Schlitten und Brote wieder<br />

auf die Straße zu bringen.<br />

Ärgerlich war auch, dass die Bauern<br />

guten Roggen abgeben mussten und<br />

dann minderwertiges Maisbrot kaufen<br />

durften. Es sah zwar aus, als wenn man<br />

einhundert Eier in den Teig geschlagen<br />

hätte, aber es ging nicht richtig auf.<br />

Das war besonders gut zu erkennen,<br />

wenn man das Brot nur mit einer Hand<br />

anfasste. Dann hob man nämlich nur<br />

die obere Kruste hoch. Es war zudem<br />

überhaut nicht locker aufgegangen.<br />

Man konnte es nicht essen!<br />

Amerikaner hatten damals einige<br />

Schiffe voll Maiskörner nach Deutschland<br />

geschickt. Man sagt, es sei ein<br />

Missverständnis gewesen: General<br />

Clay, Befehlshaber der Besatzungstruppen,<br />

habe Deutsche gefragt, was sie<br />

am dringendsten brauchten. Man hatte<br />

ihm geantwortet: „Brotgetreide, Korn“.<br />

Der Amerikaner, der den Deutschen<br />

gut gesonnen war, bestellte also „corn“<br />

in den USA.<br />

Und was brachten die Schiffe? —<br />

Mais!<br />

In Amerika meinen sie nämlich<br />

Mais, wenn sie „corn“ sagen!<br />

87<br />

Un der Hund jümfelte un hüülte, wiel<br />

dat hei den Hasen nit jahn kunn. Vie<br />

haant Arrebet, dat vie dian Schliën un<br />

et Brout wiër richtig op den Wiach kreïgent.<br />

An manegen Dahn goov et biem Bäcker<br />

Maisbrout. Dat woor sou gial as<br />

wann se hundert Eier in den Deïch<br />

geschlahn heent.<br />

Du kunnest dat besonders dütlich<br />

seihn, wann du dat Brout met eïner<br />

Hand aanhoubest. Dann haast du nämlich<br />

blous dei iübbeste Kuaste in der<br />

Hand. Dann kunn me ouk seihn, dat et<br />

nit richtig opgegangen wor. Me kunn et<br />

nit iaten!<br />

De Amerikaner haant domols en paar<br />

Schiëppe viull Maiskerener noh Germany<br />

geschicket. Wie vertallt wert, beruhete<br />

dat op nem arigen Mißverständnis:<br />

Der Befehlshaber van den Besatzungstruppen,<br />

General Clay, haa de<br />

Dütschen gefroht, wat sei am nöidigesten<br />

heent. Do woorte iamme gesacht:<br />

„Korn!“ D’r Amerikaner, dei uns<br />

giudd wull, bestallte alsou „corn“ in<br />

den USA.<br />

Un wat brachtent dei Schiëppe? —<br />

Mais!<br />

In Amerika siënt se fiür Mais nämlich:<br />

„corn“!

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