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Texte - Sauerlandmundart

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Dorfleben ► Vom Leben auf dem Lande<br />

Gleich daneben setzte man sodann<br />

die breite Zinkwanne auf zwei Stühle<br />

Darin stand ein Waschbrett mit dem<br />

wellig geriffelten Blech. Die Frau zog<br />

Tuch für Tuch aus dem Kessel auf das<br />

Brett, rubbelte die Teile und bearbeitete<br />

besondere Schmutzstellen mit brauner<br />

Seife und Wurzelbürste. Waschpulver<br />

konnte man in der Kriegszeit nicht beziehen,<br />

es wäre den Bauern auch zu<br />

teuer gewesen. Nach dem Kriege haben<br />

sich die Frauen mit Holzasche aus dem<br />

Küchenherd behelfen müssen.<br />

Das alles spielte sich in der Wohnküche<br />

ab, immer im Mittelpunkt von Kindern,<br />

aber auch von Männern oder<br />

Frauen der Elterngeneration, die ungehalten<br />

wurden bei so viel Getriebe.<br />

Die gerubbelten Wäschestücke mussten<br />

sodann gespült werden. Es war dazu<br />

wieder Wasser herbeizutragen, wenn<br />

man wegen ungünstigen Wetters oder<br />

geringer Wasserhöhe die Arbeit nicht<br />

gleich am Bach erledigen konnte.<br />

Nachher wurden viele Stücke ohnehin<br />

in der Nähe des Rinnsals auf der Wiese<br />

ausgebreitet.<br />

155<br />

In der Küeke satte me dann ne breïe<br />

Zinkwanne op tweï Stäuhle. Do drinne<br />

stund en Waschebriad met diam welligen<br />

Bliack. Brune Seïpe bruchte dei<br />

Fraue, wann se dei Wäsche op dem<br />

Riebebriah rubbelte un besondere<br />

Dreckstiën met ner Wuartelenböiste<br />

schrubbete. Waschpullever wor ohnehiën<br />

nit te beteihn, dat wör dian Bueren<br />

ouk te düer gewiast. In der schlechten<br />

Tied, besonders noh me Kriege, muchtent<br />

siëck de Frauen ouk met der Holtasche<br />

ut dem Küekenherde behellepen.<br />

Dat alles spiëllte siëck alsou in der<br />

Wanneküeke aff, luter im Middelpunkt<br />

van den Kingern und vlichts ouk van<br />

Lühn ut der viürrigen Generatioun, dei<br />

niggelig woortent bie diam Krach.<br />

Wat nu gewaschen wor, spaulte me<br />

in klorem Water. Vlichts muchte de<br />

Fraue dotau viürhiar noch dat Water<br />

herbiedrian. Mannege Frauen spaultent<br />

de Wäsche ouk an der Flaut, wann do<br />

dat Water houhge genauch stund un dat<br />

Wiar nit te schlecht wor. Witte Wäsche<br />

woorte dann op me Bleikeplatze utgesprett.

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