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Texte - Sauerlandmundart

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Dorfleben ► Vom Essen und Trinken<br />

Jedes Ding hat zwei Seiten, auch das<br />

Brennnesselgericht: Die Behörden lassen<br />

heute alle freiverkäuflichen Lebensmittel<br />

auf schädliche Stoffe untersuchen<br />

und geben Grenzwerte an. So<br />

darf ein Kilo Feldsalat im Sommer<br />

nicht mehr als 2500 Milligramm Nitrat<br />

enthalten. An der Universität Bonn hat<br />

man auch Brennnesseln getestet und<br />

dabei mehr als den doppelten Wert gemessen.<br />

Die Menge ist abhängig von<br />

der Jahreszeit und der Witterung. Im<br />

Frühling enthalten diese Pflanzen mehr<br />

Nitrat als im Sommer, ebenso bei Regenwetter,<br />

ja sogar am frühen Morgen<br />

mehr als nach längerer Sonnenbestrahlung.<br />

Nitrat ist ein Produkt, das mit dem<br />

Stickstoff im Kunstdünger oder in der<br />

Jauche verteilt wird. Die Pflanzen<br />

wachsen gut danach. Die Nitrate werden<br />

im Körper bei der Verdauung von<br />

Bakterien in Nitrite umgewandelt, und<br />

diese sollen Krebs fördern, sagt die<br />

Wissenschaft. Nitrit wurde früher auch<br />

eingesetzt, damit die Schinken vom<br />

Schwein im Metzgerladen eine schöne<br />

rote Farbe erhielten. Heute ist das nicht<br />

mehr erlaubt.<br />

Dass viel Stickstoff in den Brennnesseln<br />

steckt, ist uns ja bekannt, seit die<br />

Naturschützer raten, man solle diese<br />

Pflanzen ausziehen, in ein Fass legen<br />

und mit Wasser übergießen. Nach ein<br />

paar Tagen ergebe diese Brühe den<br />

besten Dünger für den Garten. Wer<br />

einmal mit solcher Lauge umgegangen<br />

ist, kann das bestätigen, weil sie wie<br />

kräftige Jauche aussieht und auch so<br />

riecht.<br />

76<br />

Jeïdes Dingen het tweï Sieten, ouk<br />

dat Niëttelengemoise: De Behörden lotent<br />

heute alle Liabensmittel ut den Geschäften<br />

op schädliche Stoffe ungerseuken<br />

un giabent Grenzen fiür ne<br />

Belastunge aan. Sou duurt eïn Kilou<br />

Feldzalot im Sommer nit meïh ase<br />

2500 Milligramm Nitrat enthollen. An<br />

der Universität Bonn het me ouk Niëttelen<br />

getestet un dobie meïh as den<br />

dubbelen Wert gemiaten. Dei Menge is<br />

affhängig van der Johrestied, van der<br />

Sunne un vam Rian. Im Freuhjohr hent<br />

de Niëttelen meïh Nitrat un ouk wann<br />

et geriant het, sougar am Muarren meïh<br />

as wann en paar Stunden de Sunne drop<br />

geschiënen het.<br />

Nitrat is en Stoff, dei met dem Stickstoff<br />

im Kunstdünger odder in der Jauche<br />

verdeïlt wert. Dei Planten wassent<br />

giudd donoh. Nitrate werent im Körper<br />

bie der Verdauung van Bakterien in<br />

Nitrite ümmegewandelt, un dei sullt<br />

Krebs förderen, siëtt de Wissenschaft.<br />

Nitrit woorte ouk ingesatt, domet dei<br />

Schinken vam Schwien biem Metzeler<br />

ne schöün roue Farrebe kreïgent. Dat<br />

duurt me heute nit meïh bruuken.<br />

Dat viëll Stickstoff in Niëttelen stiëket,<br />

is uns jou bekannt, siet dei Naturschützer<br />

rohnt, me süll Niëttelengreun<br />

röppen, in en Faat liën un met<br />

Water iübbergeiten. Noh en paar Dahn<br />

gööv dat den besten Dünger fiür den<br />

Garen. Wei es met sou Bräuh ümmegeangen<br />

is, glöübet dat ouk, wiel dat se<br />

ase kräftige Jauche utsüht un ouk sou<br />

rüüket.

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