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Texte - Sauerlandmundart

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Dorfleben ► Vom Leben auf dem Lande<br />

Der Der Avekoote<br />

Avekoote<br />

En Buere haa ne Saake viür Gerichte<br />

uttefechten. Hei nohm siëck en giudden<br />

Avekooten. Am fastgesatten Dah troopent<br />

siëck beie in me Amtsgerichte. Sei<br />

haant noch en wiënnig Tied und gingent<br />

op dem Flure hiën un hiar. Der<br />

Buere leit den Avekooten luter rechts<br />

gohn; wann sei siëck rümmedrehtent,<br />

ging der Buere jeïdesmol ümme sienen<br />

Begleiter rümme, domet hei dian wiër<br />

an siener rechten Siete haa. Dem Juristen<br />

woorte dat langsam te dumm, un<br />

hei sachte: „Lassen Sie doch den Unfug!“<br />

– „Och,“ siëtt der Buere, „dat sie<br />

iëck sou gewannt: Wann iëck te Heïme<br />

met mienen Ossen föihere, dann lote<br />

iëck dei ouk luter rechts gohn!“ – Do<br />

schweïg der Avekoote stille.<br />

Giudde Giudde Ernte<br />

Ernte<br />

Freuher gingent dei Mannslüh ut der<br />

Noberschop geren op en Pröhltiën in<br />

dei Wiarrikstiën. Der Schauhmiacker<br />

wor jou den ganzen Dag te Heïme un<br />

freuete siëck über jeïde Affwesselunge.<br />

Ouk biem Schmiëd un biem Schriener<br />

wor luter wat los. Sou koom eïnes<br />

Nohmiddags in der Lichtstunde Nohbers<br />

Henderich un vertallte dem<br />

Schriener, wat dian Dag sou vüargefallen<br />

wor.<br />

Hei strunzete geren, dat wor bekannt.<br />

Hei ha de besten Blahn, un de<br />

Kauh goov de meïste Miëlleck. Nu siëtt<br />

hei: „Kerel, Peïter, vie hent diën Dag<br />

Kolleraben utgemaket. Dat sitt Klötze<br />

diën Hiarrebest! Du glöübest et nit!<br />

Abber fiev Stück, un de Mande is viull!<br />

161<br />

Iëck krieh se kuum diurrech dat Kellerluack!“—„Djunner!“<br />

siëtt der Peïter,<br />

„dat wör jou!“ Andern Dages süht der<br />

Schriener, wou der Henderich wiër met<br />

nem Wagen Kolleraben an dat Kellerluack<br />

föihert. As dei den Ossen utgespannt<br />

het, räupet der Schriener:<br />

„Henderich, pack es iabent aan!“ Der<br />

Nober kiümmet ouk fortens in de Wiarrikstië.<br />

„Hillep mie es! Iëck well dei<br />

Kreissia ens bruuken!“ Der Peïter un<br />

der Henderich munt siëck richtig plohn,<br />

bit dei Kreissia niaber dem Kollerabenwagen<br />

te stohn kiümmet. „Wat sall<br />

dat dann?“ wundert siëck der Buere.<br />

„Joh“, siët der Schriener, „du hest jou<br />

sou dicke Kolleraben, vie wellt dei eïnmol<br />

diurrechschnien. Dann passent dei<br />

biatter diurrech dat Kellerluack!“<br />

Advent Advent<br />

Advent<br />

Freuher wor et Gesette, dat me in<br />

der Fastentied un ouk im Advent keine<br />

Hochtieden fiëren sull. Kuart viür dian<br />

Wiaken kunn et dann ouk es tau nem<br />

starreken Aandrang im Fiëren kummen.<br />

Sou ouk kuart noh me twetten Weltkriege<br />

in Ieserkusen. Et wor ouk Gesette,<br />

dat der Pastouer dei Paare viür der<br />

Hochtied dreimol sunndags in der Kiarreke<br />

„van der Kanzel schmeït“, sei<br />

woortent opgeraupen. As nu der Vikar<br />

op me Priadiggestauhle stund un et<br />

kein Enge nohm met den Namen van<br />

dian Hochtiedern, meinte hei ganz drüge:<br />

„Es scheint einen kalten Winter zu<br />

geben!“

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