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Texte - Sauerlandmundart

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Dorfleben ► Von der Landarbeit<br />

Sie hielten den Regen nicht von allen<br />

Seiten ab, man drehte sie so, dass die<br />

Schlagseite, von welcher der Regen<br />

meist heranweht, geschützt war.<br />

Ältere Bauern hielten nichts von den<br />

neumodischen Kappen, wohl auch weil<br />

sie nicht so sauber gebunden wurden<br />

wie die Hüte in früherer Zeit. Damals<br />

nahmen einzelne Bauern breite Bretter<br />

mit ins Feld und klopften damit die Hüte<br />

am unteren Ende, es sollte kein Halm<br />

länger herausstehen als der andere.<br />

Es durfte auch keine Ähre auf dem<br />

Boden liegen bleiben, Kinder mussten<br />

manche Stunde auf dem Felde hin- und<br />

hergehen und Halme aufheben.<br />

Bauern waren bestrebt, die abgeernteten<br />

Felder recht bald umzupflügen, um<br />

das Unkraut im Wachstum zu stören.<br />

Wenn das Heimholen der Garben sich<br />

verzögerte, schob man die Husten zusammen<br />

und schälte die freien Flächen.<br />

30<br />

Dei heilent den Rian nit van allen Sieten<br />

aff, me muchte se op dem Husten<br />

sou drehen, dat dei Schlagsiete, van diar<br />

der Rian meïstens kiümmet, affgedecket<br />

wor.<br />

Öllere Männer schanntent, wann sei<br />

sou niggemoudische Kappen soogent,<br />

dei worent ian te unsauber gebungen.<br />

Freuher goov et eïnzelne Bueren, dei<br />

nohment ne Placke, en Briad, met in et<br />

Feld. Jeïder Haut woorte am Buam fein<br />

gekloppet, domet kein Hallem länger<br />

ruut stund as der andere.<br />

Do duurte ouk keine Frucht op der<br />

Eere liën blieben, Kinger muchtent<br />

mannege Stunde hien un hiar gohn un<br />

Halleme opseuken.<br />

De Buern wullent geren flott dat Feld<br />

ackern, domet dat Unkrut nit Iübberhand<br />

nohm. Wann sei dei Früchte<br />

nit tiedig inföiheren kunnent, dann<br />

stalltent sei de Husten enger bieneïn un<br />

schiëlltent dei Stoppelen.

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